Ein Verkehrsschild steht zum Teil im Hochwasser, nachdem in der Ukraine ein Staudamm gesprengt worden war
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In der Ukraine wurde der Kachowka-Staudamm gesprengt. (Symbolbild)

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Gesprengter Staudamm in der Ukraine: Bayernweit laufen Hilfen an

Gesprengter Staudamm in der Ukraine: Bayernweit laufen Hilfen an

42.000 Menschen sind durch Wassermassen in der Ukraine bedroht: Nachdem dort ein Staudamm gesprengt wurde, will Deutschland helfen. Auch aus Bayern sind Güter, Gelder und Helfer unterwegs. Ein Überblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Bundesregierung hat nach der Zerstörung eines Staudamms im Süden der Ukraine Hilfe angekündigt. Deutschland werde der Ukraine zur Seite stehen, um diese Katastrophe inmitten des von Russlands Präsidenten Wladimir Putin geführten Angriffskrieges zu bewältigen, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Man wolle vor allem dabei helfen, evakuierte Menschen versorgen zu können. "Das THW bereitet deshalb bereits jetzt mit Hochdruck deutsche Hilfslieferungen für die betroffene Region vor", teilte die Ministerin mit. "Unsere Hilfslieferungen werden wir binnen kürzester Zeit auf den Weg bringen."

THW startet Transport mit Hilfsgütern vom Untermain

Auch in Bayern werden Hilfsgüter vorbereitet und Gelder gewährt. Das Logistikzentrum des Technischen Hilfswerks (THW) mit Sitz in Obernburg im Landkreis Miltenberg stellt eine Lieferung mit Zelten, Feldbetten und Decken bereit. Ein konkreter Arbeitsauftrag liege zwar noch nicht vor, man gehe aber davon aus, dass die Hilfsgüter bald abgerufen werden, erklärt Achim Baumann, Leiter des THW-Logistikzentrums Bayern im Gespräch mit BR24. Das THW werde die notwendigsten Dinge bereitstellen, die vor Ort gebraucht werden, um den Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten, um sie ein wenig zur Ruhe kommen zu lassen, so Baumann.

Zusammen mit 5.000 Wasserfiltern und 56 Stromerzeugern aus Baden-Württemberg können die Hilfsgüter zeitnah in die Region um Cherson gehen. Die Stromerzeuger haben eine Leistung von 6,5 bis zu 175 Kilovoltamperes. "Durch die Überflutung bricht natürlich auch die Trinkwasserversorgung zusammen", so Achim Baumann vom THW, "das heißt, die Trinkwasserleitungen werden überflutet, wie auch die Brunnen, die vor Ort sind. Und da ist es immens wichtig, dass die Menschen dort sauberes Trinkwasser haben können, dass da auch keine Folgekrankheiten entstehen."

Regensburger Hilfsorganisation liefert Boote, Zelte und Pumpen

Die Regensburger Hilfsorganisation "Space-Eye" stellt etwa 15.000 Euro Soforthilfe aus ihrem Notfallfonds zur Verfügung. Mit dem Geld sollen Boote, Zelte und Wasserpumpen gekauft werden, wie die Initiative mitteilte.

"Space Eye" sammelt seit Kriegsbeginn Geld- und Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine. Vor drei Wochen erlitt das Programm einen empfindlichen Rückschlag, als bei einem russischen Raketenangriff das "Space-Eye"-Lager für Hilfsgüter in Ternopil in der Ostukraine komplett zerstört wurde.

Der Caritas Diözesanverband in Regensburg hat sich "spontan entschieden schnell und effektiv in Form einer Geldspende zu helfen", teilte die Organisation am Mittwochnachmittag mit. Aus dem Topf der Caritas-Ukrainehilfe werden sofort 25.000 Euro in die Partnerstadt Odessa überwiesen, heißt es. Gespendet werden kann ab sofort an den Caritas Diözesanverband in Regensburg mit dem Stichwort "Ukraine".

Spendenaktion für Rettungsboote und Schwimmwesten in Hof

Zwei Frauen organisieren in Hof eine Spendenaktion für Rettungsboote und Schwimmwesten. Die ersten neun Schlauchboote werden am Sonntag direkt zu einer registrierten Hilfsorganisation in der Region Cherson, die etwa 80 Kilometer von dem zerstörten Staudamm entfernt ist, gebracht. "Außerdem haben wir direkt in der Ukraine schon zwei größere Rettungsboote bestellen können", erklärt Hanna Vinichuk auf BR-Anfrage. Vinichuk ist Deutsche mit ukrainisch-russischen Wurzeln und arbeitet schon seit Jahren in Hof. Sie organisiert die Spendenaktion zusammen mit Uliana Soroka, die vor 15 Monaten vor dem Krieg aus der Ukraine nach Hof geflüchtet ist. Die beiden Frauen stehen übers Internet mit den Menschen in der Region Cherson in Kontakt.

Gespendete Schlauchboote, Rettungswesten und andere Hilfsgüter werden am Sonntag aus Hof kostenlos in die Ukraine gefahren. "Da unterstützt uns ein privates Busunternehmen, das regelmäßig in die Ukraine fährt", so Hanna Vinichuk. Für die Übergabe dieser Sachspenden kam man sich telefonisch an Vinichuk wenden (0175/4785307). Geldspenden können mit dem "Stichwort Ukrainehilfe Staudamm" auf ein Sonder-Konto (DE 50 7806 0896 0200 0340 45) der Hofer Hermann-und-Bertl-Müller-Stiftung bei der VR Bank Bayreuth-Hof  überwiesen werden. Die Hofer Stiftung organisiert seit Kriegsbeginn im Februar 2022 Spendentransporte in die Ukraine und kümmert sich gleichzeitig um geflüchtete Frauen und Kinder in Hof.

Uno warnt vor Umweltkatastrophe

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Dnipro ist bei einer Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden. Auf beiden Seiten des Flusses mussten mehr als 40.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Die UNO warnt wegen einer drohenden Umweltkatastrophe in der Region vor humanitären Folgen für "hunderttausende Menschen". Beobachter sind außerdem in Sorge, dass die Kühlung des Atomkraftwerks Saporischschja in Gefahr sein könnte. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für die Zerstörung des Staudamms verantwortlich.

Mit Informationen von dpa

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