Wladimir Putin, Präsident Russlands
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Ehefrauen russischer Soldaten kritisieren Putin

Eine Gruppe russischer Ehefrauen, deren Männer für den Ukraine-Krieg mobilisiert worden waren, hat einen Aufruf zur Rückholung ihrer Männer gestartet. Dieser ist mit scharfer Kritik an Kremlchef Wladimir Putin gespickt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

In einem Aufruf über einen Telegram-Kanal kritisiert eine Gruppe von russischen Ehefrauen das Vorgehen bei der Mobilisierung von Reservisten für die Armee und fordert die Rückholung ihrer Männer.

"Wir räumen das Feld erst, wenn unsere Männer zu Hause in Sicherheit sind (für immer, eine Rotation interessiert uns nicht)", heißt es in dem auf dem Telegram-Kanal "Putj domoi" ("Weg nach Hause") veröffentlichten Schreiben. Kritisiert wird darin unter anderem, dass Probleme an der Front in der Ukraine unter den Teppich gekehrt würden, um die Wiederwahl Putins im kommenden Jahr nicht zu gefährden.

Gruppe russischer Ehefrauen: "Mobilmachung war schrecklicher Fehler"

Es gibt derzeit keine Angaben dazu, wie viele Ehefrauen von Mobilisierten sich an den Protestaktionen beteiligen oder mit ihnen sympathisieren. "Wir erinnern uns, dass der Präsident versprochen hat, dass Reservisten nicht eingezogen werden, dass die Aufgaben der militärischen Spezialoperation von professionellen Freiwilligen erfüllt werden", schrieben die Autorinnen. Stattdessen seien ihre Männer nun seit 15 Monaten im Einsatz, viele seien bereits gefallen. "Die Mobilmachung hat sich als schrecklicher Fehler erwiesen." Vor einer weiteren Teilmobilmachung 2024 sei niemand gefeit, warnten sie.

Teilmobilmachung entgegen der Versprechen

Im Herbst 2022 hatte Putin nach schweren militärischen Rückschlägen im Angriffskrieg gegen die Ukraine entgegen ursprünglicher Versprechen eine Teilmobilmachung ausgerufen. Seit Wochen dringen die Ehefrauen der damals Mobilisierten, darunter auch die Aktivistinnen des Telegram-Kanals "Putj domoi", auf eine Rückkehr der Männer. Mehrere Demonstrationen, die sie organisieren wollten, wurden von den Behörden nicht genehmigt - unter anderem mit Verweis auf Corona.

Mit Informationen von dpa.

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Soldat auf Panzer in der Ukraine
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Soldat auf Panzer in der Ukraine

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