Stephan Pilsinger (CSU)
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Stephan Pilsinger (CSU) im Bundestag

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CSU-Gesundheitspolitiker Pilsinger: Kontaktbeschränkung zu spät

Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger hält die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Omikron-Variante für nicht ausreichend. Sie erinnerten ihn an den Lockdown-Light aus dem vergangenen Jahr, der nicht funktioniert habe.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Bundeskanzler Olaf Scholz und die Regierungschefs der Länder haben gestern über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Künftig sollen auch Geimpfte ihre Kontakte einschränken müssen. Unter anderem soll es ab dem 28. Dezember eine Obergrenze von zehn Menschen bei privaten Zusammenkünften geben.

  • Zum Artikel: Gemischte Reaktionen auf Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger aus München hält die Beschlüsse von Bund und Ländern für nicht ausreichend. "Wir machen wieder denselben Fehler", so Pilsinger im Bayern 2-Interview. "Da sehe ich ganz schwarz in die Zukunft." Die Beschlüsse erinnerten ihn an den Lockdown-Light aus dem vergangenen Jahr, der nicht funktioniert habe, betonte er.

Pilsinger: "Wir sind nicht mutig genug"

Stephan Pilsinger, der selbst Arzt ist, hätte sich schon für Weihnachten eine Reduzierung der Kontakte gewünscht. "Wir sind nicht mutig genug, wollen den Leuten nicht auf die Füße treten." Die Kontaktbeschränkungen ab dem 28. Dezember kämen zu spät, so Pilsinger. "Wir werden nach Weihnachten mit Zinsen bezahlen, was wir uns jetzt an Lockerheit irgendwie gönnen."

Pilsinger befürchtet Virus-Verbreitung wegen Weihnachten

Ausdrücklich widersprach Pilsinger damit den Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Weihnachten sei kein Pandemietreiber. "Jeder, der vernünftig denken kann, der weiß, dass Weihnachten und auch Ostern die Feste sind, wo viele Menschen und Familien zusammenkommen." Deshalb sei es "glaubhaft", dass sich das Virus dann auch verbreite.

Er hätte sich die Fortführung der epidemischen Notlage gewünscht, betonte Pilsinger. Nur dann wären ein flächendeckender Lockdown und Schulschließungen möglich.

Pilsinger für Impfpflicht für Menschen über 50

Pilsinger plädierte für eine partielle Impfpflicht für Menschen über 50 Jahre. Zur Begründung sagte er, mehr als 80 Prozent der Patienten auf Intensivstationen seien über 50 Jahre alt. Er habe die Hoffnung, dass sich dafür im Bundestag auch eine Mehrheit findet, so der CSU-Gesundheitspolitiker.

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