Es ist das größte Waffenpaket, welches die Bundesregierung in diesem Krieg der Ukraine bisher zugesagt hat. Allerdings ist noch unklar, wann die zugesagten Waffen geliefert werden. Die Rede ist von Wochen oder Monaten.
Panzer, Drohnen und Abwehrsysteme
Die nun zugesagten Lieferungen umfassen auch weitere Kampf- und Schützenpanzer vom Typ Leopard 1 A5 und Marder. Zudem soll die Ukraine den Angaben zufolge unter anderem mehr als 100 gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, 18 Radhaubitzen, Artilleriemunition sowie über 200 Aufklärungsdrohnen erhalten.
Auch die Lieferung vier weiterer Iris-Flugabwehrsysteme sei geplant, heißt es. Zuerst hatte der "Spiegel" über das geplante neue Waffenpaket berichtet.
Pistorius erwartet kein schnelles Ende des Kriegs
Mit diesem "wertvollen Beitrag" an dringend benötigtem militärischen Material zeige man einmal mehr, dass es Deutschland mit seiner Unterstützung ernst sei, so Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in einer schriftlichen Erklärung. Ein baldiges Ende des fürchterlichen und völkerrechtswidrigen Krieges Russlands gegen das ukrainische Volk sei noch nicht abzusehen. Von daher werde Deutschland jede Hilfe leisten, die es leisten könne, sagte Pistorius.
"As long as it takes." Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius
Laut Verteidigungsministerium kommen die Lieferungen aus Industriebeständen, beziehungsweise der Industrieproduktion. Sie könnten also relativ schnell geliefert werden.
Schon früher Waffen geliefert
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 hat Deutschland bereits mehrfach Waffen und Munition an die Ukraine geliefert, darunter auch Kampfpanzer. Deutschland hatte der Ukraine zudem zwei Luftverteidigungssysteme Iris-T SLM zur Verfügung gestellt. Das von dem Rüstungskonzern Diehl mit weiteren Partnern entwickelte System soll unter anderem dabei helfen, die Hauptstadt Kiew vor russischen Luftangriffen zu schützen.
Im April hatte Deutschland der Ukraine zudem das Flugabwehrsystem Patriot zur besseren Verteidigung gegen russische Luftangriffe übergeben. Die Bundeswehr hatte auch die Ausbildung von Soldaten in einem Schnellprogramm übernommen. Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden.
Bisher genehmigte die Bundesregierung Lieferungen im Umfang von 2,75 Milliarden Euro. Deutschland gehört damit zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine - sowohl militärisch, als auch finanziell. Die Unterstützung, in erster Linie die finanzielle, hat in der Vergangenheit immer wieder für Debatten gesorgt.
Selenskyj-Besuch in Deutschland an diesem Wochenende
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommen. Regierungskreise in Berlin bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass der Besuch am Sonntag stattfinden wird. Ob Selenskyj schon am Samstagabend oder erst am Sonntag eintreffen wird, blieb zunächst unklar.
Am Sonntagnachmittag werden Selenskyj und das ukrainische Volk in Aachen mit dem Karlspreis für Verdienste um die Einheit Europas geehrt. Die Laudatio wird Scholz halten - auch wenn Selenskyj nicht selbst dabei sein kann. Weitere Redner sind EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki.
Ukrainischer Präsident in Rom erwartet
Selenskyj wurde am Samstag in der italienischen Hauptstadt Rom erwartet. Offiziell bestätigt wurde zunächst nur ein Besuch bei Staatspräsident Sergio Mattarella. Es war davon auszugehen, dass der Gast aus Kiew auch Regierungschefin Giorgia Meloni in deren Amtssitz Palazzo Chigi im historischen Zentrum Roms trifft.
Am Nachmittag ist eine Audienz bei Papst Franziskus geplant, wenn auch noch nicht offiziell vom Heiligen Stuhl bestätigt. Am Abend ist Selenskyj Gast in der TV-Show "Porta a Porta", wie der Sender Rai mitteilte.
Im Video: Bundesregierung unterstützt die Ukraine mit einem weiteren Waffenpaket
Mit Informationen von dpa, Reuters
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