Der in Schleswig-Holstein festgenommene ehemalige katalanische Regionalpräsident Puigdemont bleibt in Gewahrsam. Das hat das Amtsgericht Neumünster entschieden. Puigdemont war gestern nach der Einreise aus Dänemark von der deutschen Polizei festgenommen worden. Er hatte im Oktober die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien ausgerufen und damit gegen die Verfassung verstoßen. Daraufhin leitete die spanische Justiz Ermittlungen wegen Rebellion ein und ließ mit einem europäischen Haftbefehl nach ihm fahnden. Am Wochenende wollte der 55-Jährige von Finnland nach Belgien zurückreisen, wo er im Exil lebt. Die spanische Regierung begrüßte die Festnahme des Separatistenführers als gute Nachricht. Man vertraue voll und ganz der deutschen Justiz.
Die internationale Affäre wegen des Giftanschlags auf den russischen Ex-Spion Skripal schaukelt sich hoch. In einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion haben die USA, Deutschland und 18 weitere Länder mehr als 100 russische Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter ausgewiesen. Die britische Regierung zeigte sich erfreut. Im Londoner Parlament sagte Premierministerin May, die Partner und Alliierten stünden Schulter an Schulter mit Großbritannien. May erklärte auch, mehr als 130 Menschen könnten dem Gift nach dem Anschlag in Salisbury ausgesetzt gewesen sein. Ein Sprecher des Kreml kündigte Gegenmaßnahmen an. Er sagte, das Außenministerium in Moskau werde die Lage analysieren und Präsident Putin einen Vorschlag unterbreiten.
Nach dem Chemikalienfund in Schweinfurt haben Experten den Großteil davon unschädlich gemacht. Es gelang ihnen, das Material ins Freie zu transportieren. In einer Mulde wurde es dann kontrolliert gesprengt. Der Knall war hunderte Meter weit zu hören. Die Chemikalien waren am Vormittag in einer sozialen Einrichtung am Schweinfurter Stadtrand entdeckt worden. Dort sind Obdachlose und andere bedürftige untergebracht. Im Umkreis von 200 Metern wurde das Gebiet geräumt. Die Polizei nahm drei Verdächtige fest. Es hieß, die Chemikalien würden sich zum Bau von Rohrbomben eignen.
Gezielte Falschmeldungen wurden vor der Bundestagswahl besonders von Rechtspopulisten verbreitet, heißt es in einer Studie der Stiftung Neue Verantwortung. Aber auch etablierte Medien waren demnach Auslöser für Fake News mit hoher Reichweite. Für ihre Studie untersuchte die Stiftung zehn Fake-News-Fälle, die in den sechs Monaten vor der Bundestagswahl im September besonders erfolgreich waren. Immer ging es dabei um Flüchtlinge. Fakes zu anderen Themen wurden viel seltener geteilt. Fast immer gehörte die AfD laut der Studie zu den wichtigsten Verbreitern der Falschmeldungen, in sieben von zehn Fällen. Die Partei bilde die "Speerspitze der Verbreitung", schreiben die Experten.
Die bayerischen Grünen haben in München den Entwurf für ihr Landtagswahlprogramm vorgestellt.
Darin legen sie den Fokus auf ihre Kernthemen wie den Umwelt- und Klimaschutz sowie auf mehr Chancengerechtigkeit. Statt wie sonst auf mehr als 150 Seiten haben die Grünen ihre Ziele diesmal auf 40 Seiten zusammengefasst. Einen Schwerpunkt setzen die bayerischen Grünen auf den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen: sauberes Wasser, sauberer Boden, saubere Luft. Bis 2030 soll der Einsatz von Pestiziden und Mineraldüngern in der Landwirtschaft halbiert werden.