Früchte einer Eiche (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Rietschel

Früchte einer Eiche (Symbolbild)

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Zerstörte 200 Jahre alte Eiche: Rätsel um Motiv der Vergiftung

Ein bislang Unbekannter hat eine 200 Jahre alte Eiche in Regenstauf in Kreis Regensburg mit Gift zerstört. Warum, ist weiterhin rätselhaft. Die Polizei hat bislang keinen konkreten Hinweis auf ein Motiv. Spielte Macht eine Rolle?

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Die Polizei ermittelt nach der Zerstörung eines mehr als 200 Jahre alten Baums bei Regenstauf weiter, hat aber noch keine konkreten Hinweise auf ein mögliches Motiv oder den Täter. In den Baum sei auf Kniehöhe mehrmals hineingebohrt worden, teilt Albert Brück von der Polizei in Regenstauf mit.

Baum-Besitzer stellte auffälligen Geruch fest

Dem Besitzer sei aufgefallen, dass der Baum krank sei, daraufhin habe er die wohl mehr als 200 Jahre alte Eiche gefällt. Erst bei der weiteren Verarbeitung des Baums seien die Bohrungen aufgefallen. Außerdem habe der Besitzer entlang der Bohrlöcher einen auffälligen Geruch festgestellt, weshalb eine Vergiftung des Baums angenommen wird.

Der Baum, der sehr groß und auffällig gewesen sei, stand in der Nähe der Regenstaufer Kompostieranlage auf der Südseite des "Hahnenbergs". Weder die Polizei noch der Waldbesitzer hätten einen Anhaltspunkt, warum der Täter ausgerechnet in diesen Baum gebohrt hat, sagt Ermittler Brück. Aus dem Standort des Baums könne jedenfalls kein Motiv abgeleitet werden, wonach der Baum hier jemanden hätte stören können.

Machtgefühl, etwas Großes und Altes zu zerstören?

Die Polizei habe bei einer Online-Recherche einen Fall in Hessen gefunden, bei dem ein Täter eine Art Fetisch-Verhalten gezeigt habe. Dabei sei es um ein empfundenes Machtgefühl gegangen, etwas so Großes und Altes zerstören zu können, erzählt Brück. Ob es in diesem Fall ein ähnliches Motiv gebe, sei aber reine Spekulation. Hinweise auf einen möglichen Täter gebe es jedenfalls im Moment keine.

In der Region seien in letzter Zeit auch keine ähnlichen Fälle vorgekommen. Das bestätigt die örtliche Waldbesitzervereinigung, der keine Baum-Zerstörungen bekannt sind.

Baumzerstörungen eher selten

Allerdings gibt es immer wieder ähnliche Fälle in anderen Teilen Bayerns. Etwa vor einigen Jahren im Landkreis Schwandorf. Hier störte sich offenbar jemand an Bäumen am Murner See, mutmaßlich wegen der Aussicht. Am Westufer des Sees wurden immer wieder Bäume angesägt, wie die Gemeinde Wackersdorf damals mitteilte. Die betroffenen Bäume befanden sich alle in direkter Nähe zum Uferweg, der stark von Fußgängern, Radfahrern und Sportlern frequentiert wird. Glücklicherweise kam keine Person zu Schaden, es blieb bei "gemeinschädlicher Sachbeschädigung".

Im vergangenen Juli soll außerdem ein Mann in Tirschenreuth mehrere Bäume beschädigt haben, indem er Wurzeln freigelegt und angebohrt hat.

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