Passau, 17.02.21: Bühne des digital durchgeführten Politischen Aschermittwochs der CSU.
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Passau, 17.02.21: Bühne des digital durchgeführten Politischen Aschermittwochs der CSU.

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Wegen Ukraine-Lage: Parteien sagen Politischen Aschermittwoch ab

Kein bierseliger Schlagabtausch angesichts des Kriegs in der Ukraine: CSU, SPD, Grüne, Freie Wähler, FDP und AfD haben ihre für 2. März geplanten Veranstaltungen zum Politischen Aschermittwoch abgesagt. Die Grünen haben jetzt einen anderen Plan.

Wegen der dramatischen Entwicklungen in der Ukraine fällt der in knapp einer Woche geplante Politische Aschermittwoch der CSU in Passau aus. "Natürlich kann ein Aschermittwoch so nicht stattfinden", sagte CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag bei einer Reise zu Österreichs Kanzler Karl Nehammer. "Diese Art Veranstaltung passt nicht in die Zeit."

Eigentlich hätte der Politische Aschermittwoch der Christsozialen dieses Jahr am 2. März wieder mit 150 bis 200 Zuschauern in der Passauer Dreiländerhalle stattfinden sollen. Im vergangenen Jahr wurden die Veranstaltungen der Parteien Corona-bedingt erstmals rein digital durchgeführt.

Von Brunn: "Sorgen um den Frieden für uns"

Auch Bayerns Sozialdemokraten haben ihre geplante Veranstaltung abgesagt. Bayerns SPD-Chef Florian von Brunn sagte dem BR: "Nachdem Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, seit Jahrzehnten Frieden erstmals wieder Krieg in Europa ist und Menschen sterben, wollen wir keinen Aschermittwoch veranstalten." Jetzt stünden die "Sorgen um die Menschen in der Ukraine und den Frieden für uns" im Vordergrund.

Die bayerische FDP sagte ihre für 2. März in Dingolfing vorgesehene Veranstaltung ebenfalls ab - "angesichts der aktuellen Kampfhandlungen in der Ukraine". CSU-Chef Söder hatte zuvor bei der Absage der CSU-Veranstaltung an die anderen Parteien appelliert, auch auf die Lage in der Ukraine Rücksicht zu nehmen und ihren Politischen Aschermittwoch abzusagen.

Grüne wollen gemeinsame Aktion "aller demokratischer Parteien"

Auch Bayerns Grüne haben entschieden, den Politischen Aschermittwoch heuer nicht durchzuführen. Eine Parteisprecherin sagte auf BR24-Anfrage: Stattdessen wolle man am 2. März ein Zeichen für Solidarität und Frieden setzen. Es solle eine gemeinsame Solidaritätsaktion mit den Parteichefs "aller demokratischer Parteien" geben. Die AfD wolle man dazu nicht einladen.

Bayerns Grünen-Parteichef Thomas von Sarnowski erklärte: "Nach dem Angriff Russlands ist die Lage in der Ukraine dramatisch - es herrscht Krieg in unserer direkten Nachbarschaft."

Auch Freie Wähler sagen ab - AfD schließlich auch

Die Freien Wähler sagen den Politischen Aschermittwoch ebenfalls ab. Das teilte ein Parteisprecher BR24 mit. Dagegen hieß es aus dem Büro des AfD-Landesvorsitzenden Stephan Protschka zunächst, die AfD-Veranstaltung solle wie geplant am Aschermittwoch in Deggendorf stattfinden.

Kurze Zeit später verschickte die Geschäftsstelle des bayerischen AfD-Landesverbands dann eine Pressemitteilung - und sagte den Politischen Aschermittwoch doch ab. "Wir sind in Gedanken bei dem ukrainischen Volk", heißt es in der Mitteilung. Man verurteile den Angriff Russlands auf die Ukraine aufs Schärfste - und habe kein Verständnis für das Vorgehen.

  • Zum Artikel: "Tag der Schande": Politik verurteilt Angriff auf die Ukraine

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