Die Startseite des Wahl-O-Maten (www.wahl-o-mat.de) ist auf dem Display eines Handys zu sehen.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sven Hoppe

Nicht nur für Erstwähler - der Wahl-O-Mat soll eine Entscheidungshilfe für politisch Unentschlossene sein.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Landtagswahl: Wahl-O-Mat für Bayern ist online

Seit heute Mittag ist unter wahl-o-mat.de/bayern2023 wieder der Wahl-O-Mat am Start. Er soll eine Art Orientierungshilfe bieten, wofür welche Partei bei der bevorstehenden Landtagswahl in Bayern steht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

In keinem anderen Bundesland war der Wahl-O-Mat bisher so beliebt wie in Bayern: Bei der vergangenen Landtagswahl 2018 wurde er in fast 2,8 Millionen Fällen in Anspruch genommen. Das heißt, jeder fünfte Wahlberechtigte wurde erreicht.

Drei Viertel von ihnen sahen darin auch tatsächlich eine Hilfe, sagt jedenfalls Rupert Grübl von der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Seit 2002 gibt es die internetbasierte Wahlentscheidungshilfe inzwischen, die seitdem über 100 Millionen Mal bei Bundestags-, Landtags- und Europawahlen genutzt worden ist.

Ursprüngliche Idee: Jung- und Erstwähler motivieren

Ursprünglich war der Wahl-O-Mat für Jungwähler gedacht. Sie sollten ihre Meinung mit denen der zur Wahl stehenden Parteien vergleichen können. Bis heute werden die Thesen vor allem von jungen Leuten erstellt, sagt Philipp Seitz vom Bayerischen Jugendring – und zwar in Workshops: "Die entsprechend auch Themen abbilden, die jungen Menschen besonders am Herz liegen, die junge Menschen umtreiben. Aber der Wahl-O-Mat ist nicht nur für junge Menschen." 38 Thesen wählte ein junges Redaktionsteam mithilfe von Experten aus. Die 15 zur Wahl stehenden Parteien in Bayern formulierten ihre Antworten selbst.

Große Bandbreite an Thesen

Die Bandbreite der Thesen sei groß, sagt Rupert Grübl von der Landeszentrale für politische Bildung: "Das beginnt bei Klimapolitik, Beschneiungsanlagen und endet bei der Frage, soll der Bayerische Ministerpräsident oder die Ministerpräsidentin, tatsächlich schon 40 Jahre alt sein müssen, damit sie gewählt werden kann."

Das sind Themen, die junge Leute vielleicht besonders interessieren. Es geht aber auch um Themen wie Ladenschlusszeiten, ob Bayern eine eigene Grenzpolizei braucht oder ob die ökologische Landwirtschaft stärker gefördert werden soll.

Kritik und Probleme

Von Anfang an gab es Kritik am Wahl-O-Mat. Insbesondere darüber, wie die Thesen und Fragen ausgewählt und beantwortet werden. Die Verantwortlichen betonen immer wieder, dass der Wahl-O-Mat ein Ausgangspunkt sein kann. Er ersetzt aber nicht die tiefere, politische Auseinandersetzung mit einem Thema.

Im Gegensatz zu früher werden aber inzwischen alle zur Wahl stehenden Parteien berücksichtigt. Bleibt das Problem, dass die Parteien ihre im Wahl-O-Mat aufgeführten Positionen nach der Wahl ändern können. Laut Grübl von der Landeszentrale hilft da nur, das politische Geschehen auch zwischen den Wahlen aufmerksam zu verfolgen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!