Mädchen beim Inhalieren
Bildrechte: pa/dpa/Patrick Pleul

Umweltmedizinerin fordert mehr Frühwarnsysteme für Allergiker

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Umweltmedizinerin fordert mehr Frühwarnsysteme für Allergiker

Der Klimawandel verstärkt die Volkskrankheit Allergien: Das hat die Augsburger Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann beim Weltklimagipfel betont. Mehr Pollen-Frühwarnsysteme sind laut der Professorin nötig. Bayern könnte dabei Vorbild sein.

Die Augsburger Umweltmedizin-Expertin Prof. Claudia Traidl-Hoffmann hat auf dem Weltklimagipfel in Ägypten mehr Frühwarnsysteme für Allergiker gefordert. Allein in Europa gebe es 150 Millionen Menschen, die an Allergien leiden würden. Das sei nicht nur etwas, "woran die Menschen leiden, sondern es kostet auch wahnsinnig viel Geld", betonte die Wissenschaftlerin.

  • Klimakrise: Allergien immer früher und immer stärker

"Klimawandel feuert Allergien noch weiter an"

"Wir sprechen da von fast 18 Milliarden Euro, die uns das pro Jahr kostet, wenn man allein nur das Asthma anschaut. Und der Klimawandel feuert Allergien noch weiter an. Erstens, die Pollensaison wird durch den Klimawandel länger. Und: Es fliegen mehr Pollen pro Tag, und die Pollen werden aggressiver", sagte die Direktorin der Umweltmedizin am Uniklinikum Augsburg und Vize-Direktorin des Zentrums für Klimaresilienz an der Universität Augsburg.

Umweltmedizinerin fordert schnellere Anpassungsstrategien

In Anbetracht der Klimaerwärmung müssten viel schneller als bisher Anpassungsstrategien für die Menschen entwickelt werden, damit die mit der Bedrohung durch die zunehmende Hitze zurecht kommen könnten, so die Expertin. Dazu gehörten unter anderem auch Frühwarnsysteme.

Bayerns Pollen-Warnsystem als Vorbild

Bayern hat laut Traidl-Hoffmann zum Teil schon so ein Pollen-Warnsystem, das Online-Pollen-Monitoring System: "Das ist etwas, was wir in ganz Europa und auch in ganz Deutschland brauchen, um Menschen früh zu warnen, wenn eben Pollen fliegen." Außerdem müsse das System um Schimmelpilzsporen in der Außenluft erweitert werden, denn auch die nehmen wegen des Klimawandels zu.

Traidl-Hoffmann: "Klimawandel gefährdet Überleben der Menschen"

Frühwarnsysteme alleine reichen aber laut Traidl-Hoffmann nicht. Der Klimawandel müsse unbedingt abgemildert werden. Denn würde sich die Erde um vier Grad erwärmen, wäre das Überleben der Menschheit gefährdet: "Und genau deswegen müssen wir eben diese zwei Dinge tun: Einmal Abmilderung des Klimawandels, aber eben auch Anpassungsstrategien entwickeln."

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!