Archiv: Kurpark Bad Kissingen
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Tourismus: Deutliches Plus für Urlaub in Mainfranken

Mehr Gäste, mehr Übernachtungen: Die unterfränkische Tourismusbranche blickt positiv auf das vergangene Halbjahr zurück. Die Zahl der Gästeübernachtungen in den Beherbergungsbetrieben gegenüber 2022 deutlich gestiegen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

In Unterfranken waren im ersten Halbjahr mehr Menschen zu Gast, als im Vorjahr. So verzeichnet die Region in den ersten sechs Monaten 2023 mit rund 2,9 Millionen Übernachtungen ein kräftiges Plus von 17 Prozent verglichen mit dem vergangenen Jahr. "Damit gab es in Mainfranken rund 412.000 Übernachtungen mehr als im Vorjahrszeitraum. Im frankenweiten Vergleich nehmen die mainfränkischen Urlaubsorte Spitzenwerte ein. Nur die Städteregion Nürnberg verzeichnet in Nordbayern mehr Übernachtungen", sagt der IHK-Bereichsleiter Standortpolitik und Unternehmensförderung für Mainfranken Christian Seynstahl. Touristische Hotspots seien die Rhön mit 1,3 Millionen Übernachtungen und das fränkische Weinland mit 1,1 Millionen Übernachtungen. „Kur und Reha, Städtetourismus und Weinkultur sind jedoch nicht die einzigen Frequenzbringer. Auch die mainfränkischen Landkreise Haßberge und Main-Spessart verzeichnen Zuwächse von 23 beziehungsweise 19 Prozent“, ergänzt Seynstahl.

Tourismus in den mainfränkischen Landkreisen

Die meisten Übernachtungen in der Region weist die Statistik im ersten Halbjahr für Bad Kissingen aus (0,9 Mio.), danach folgen Rhön-Grabfeld (0,4 Mio.) und Kitzingen (0,3 Mio.). Die Stadt Würzburg verzeichnet rund 0,4 Millionen Übernachtungen. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnen alle mainfränkischen Gebietskörperschaften zweistellige Zuwachsraten bei den Übernachtungen. Am stärksten ist der Zuwachs im Landkreis Schweinfurt (34 Prozent).

Übernachtungen fast auf Vor-Corona-Niveau

Da das erste Halbjahr 2022 teilweise noch durch Beschränkungen der Coronapandemie geprägt war, lohnt auch ein Vergleich zum ersten Halbjahr 2019: "Erfreulicherweise verfehlen die Übernachtungszahlen in der Region das Vor-Corona-Niveau nur minimal um etwas mehr als ein Prozent", erläutert Dr. Seynstahl. Größer sind die Unterschiede im regionalen Vergleich: Die Landkreise Haßberge (-10 Prozent), Bad Kissingen (-8 Prozent), Schweinfurt (-7 Prozent) und Main-Spessart (-4 Prozent) sowie die Stadt Würzburg (-5 Prozent) unterschreiten das Niveau vor Ausbruch der Coronapandemie. In der Stadt Schweinfurt (+5 Prozent) sowie in den Landkreisen Rhön-Grabfeld (+8 Prozent), Würzburg (+10 Prozent) und Kitzingen (+11 Prozent) liegt die Zahl der Übernachtungen deutlich über den Werten aus dem ersten Halbjahr 2019.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag im ersten Halbjahr 2023 bei 2,7 Tagen. Besonders lange verweilten die Gäste in den Landkreisen Bad Kissingen (4,9 Tage) und Rhön-Grabfeld (3,9 Tage), was auf Angebote der Gesundheitswirtschaft beziehungsweise des Kurwesens zurückzuführen ist. In den Städten Schweinfurt (1,8 Tage) und Würzburg (1,6 Tage) ist die Aufenthaltsdauer geringer, hier profitiert die Tourismuswirtschaft eher durch Tages- und Ausflugstouristen.

Mainfränkische Tourismusbetriebe hoffen und bangen

Die positive Entwicklung spiegelt sich zum Teil auch in den Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage aus dem Frühjahr 2023. Der IHK-Konjunkturklimaindikator für das Tourismusgewerbe, der die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate in einem Wert zusammenfasst, liegt mit 112 Punkten im positiven Bereich. Die Mehrheit der Betriebe berichtet von einer guten oder befriedigenden Auslastung, wohingegen die Umsätze eher schwächeln, so die IHK. Zwar zeige sich eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den zurückliegenden Corona-Jahren, doch Kostensteigerungen und anhaltend hohe Inflationsraten, die auf die Konsumbereitschaft der Bevölkerung drückten, würden die Branche belasten.

Mit Blick auf die Sommermonate zeigen sich die mainfränkischen Tourismusbetriebe zuversichtlich. Vier von zehn Unternehmen (42 Prozent) erwarten bessere Geschäfte, 14 Prozent äußern sich pessimistisch. Die Branche plant mit einer höheren Auslastung und steigenden Umsätzen, die insbesondere im Bereich der Tagestouristen erwartet werden. Allerdings dürfe es für die Urlauber vielerorts teurer werden. Sieben von zehn Tourismusbetrieben ziehen in den kommenden Monaten Preiserhöhungen in Betracht. Die Suche nach Fachkräften gestaltet sich auch für die mainfränkischen Touristiker schwierig – 60 Prozent sehen im Fachkräftemangel ein großes Konjunkturrisiko. Noch belastender werden die Arbeitskosten und die Energie- und Rohstoffpreise eingestuft.

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