Camping zuhause liegt dieses Jahr offenbar im Trend. So auch in Kahl am Main und in Klingenberg am Main.
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Camping zuhause liegt dieses Jahr offenbar im Trend. So auch in Kahl am Main und in Klingenberg am Main.

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Franken-Tourismus: Trend geht zum Urlaub daheim

Die gestiegenen Spritpreise schrecken scheinbar viele Urlauber davon ab, mit ihrem Wohnmobil in andere Regionen zu fahren. So erleben es die Betreiber von Campingplätzen am Untermain, wo zuletzt vor allem Besucher aus der näheren Umgebung sind.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

"Viele unserer Gäste sagen, dass sie wegen der stark gestiegenen Spritpreise eher Urlaub in heimischen Gefilden machen", sagt Sonja Günther vom Wohnmobilstellplatz in Klingenberg am Main im Landkreis Miltenberg im Gespräch mit BR24. Normalerweise wären um diese Zeit Wohnmobilreisende von weiter weg zu Besuch in der schönen Rotweinstadt am Main – ob auf der Durchreise oder, um die Region zu erkunden.

  • Urlaub auf dem Campingplatz: Darauf müssen Sie sich einstellen

Bisher keine Urlauber von weiter weg in Klingenberg

"Wir haben Dieburger da, Darmstädter oder auch Mainzer und Limburger. Aber aus dem hohen Norden oder tiefen Süden haben wir im Moment gar niemanden da – das war früher anders und da sind die Spritpreise schon ein triftiger Grund", so Sonja Günther. Ihr Mann Norbert Günther ergänzt: "Holländer und Belgier sind eigentlich immer da um diese Zeit – dieses Jahr gar nicht." Da seien die gestiegenen Spritpreise seiner Meinung nach ein Grund, gerade die schweren Wohnmobile würden ja nicht gerade wenig verbrauchen.

"Tanken tut weh", klagt eine Wohnmobil-Urlauberin aus Hanau, die gerade auscheckt. Sie ist begeistert vom Urlaub in der Region. "Und es ist ja auch wirklich schön hier zum Wandern und Fahrradfahren."

Auch in Kahl am Main vor allem Urlauber aus der Region

Ähnlich stellt sich die Situation auf dem Campingplatz in Kahl am Main im Landkreis Aschaffenburg dar. Laut Geschäftsführer Peter Duzak ging es kurz vor Ostern los mit den Tourismus-Gästen und die kämen verstärkt aus der Region. "Wir hatten schon Zeiten, da kamen circa 20 Prozent der Touristen aus ganz anderen Regionen. Jetzt würde ich sagen, dass der Großteil aus einem Umfeld bis zu 250 Kilometern Entfernung kommt." Ob es nun an den gestiegenen Spritpreisen, an Corona oder am Krieg in der Ukraine liegt? "Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem", so Duzak.

Tourismusverband Franken: bisher positive Bilanz 2022

Jörg Hentschel vom Tourismusverband Franken e.V. zieht eine bisher positive Bilanz der ersten fünf Monate des Jahres: "Die Nachfrage hat angezogen in den letzten Monaten, die Leute wollen endlich wieder raus", so Hentschel gegenüber BR24. Der deutsche Markt sei seit eh und je ein wichtiger für Franken gewesen. 2019, im letzten Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, seien 80 Prozent der Übernachtungsgäste aus Deutschland gekommen. 2020 und 2021 seien es dann 90 Prozent gewesen.

Hentschel sieht optimistisch ins kommende Jahr. Klar gebe es Unsicherheitsfaktoren wie die gestiegenen Spritpreise und die Reiselust der Menschen in Zeiten von Corona und Krieg. Das seien aber ja auch Argumente für einen Urlaub daheim.

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