Ende Mai 2022 machte ein Kanufahrer in der Donau bei Vohburg eine grausame Entdeckung. Die Leiche eines Jungen im Vorschulalter - verpackt in Plastik und mit einem Stein beschwert. Was denn Fall darüber hinaus noch extrem rätselhaft macht: bis heute hat den Jungen niemand als vermisst gemeldet. Über ihn ist so gut wie nichts bekannt, außer wie er ungefähr ausgesehen haben könnte. Die Polizei hatte das Gesicht des Jungen rekonstruieren lassen. Nun hat Interpol die Ermittlungen in dem Fall ausgeweitet und seine 195 Mitgliedsstaaten um Hilfe gebeten.
Interpol bittet weltweit um Mithilfe
"Irgendwo weiß irgendjemand irgendetwas über diesen Jungen", erklärte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock am Dienstag in Lyon. Der Junge war etwa 110 Zentimeter groß, wog 15 Kilogramm, hatte braune Haare und die Blutgruppe 0. Bis heute konnte die deutsche Polizei nichts über seine Todesumstände oder seine Identität herausfinden.
Fahnder vermuten, dass der Junge einige Zeit außerhalb Deutschlands verbracht haben könnte. Ein weltweiter Aufruf soll nun die Frage klären, "ob er Opfer von Menschenhandel, Entführung oder Gewalt" war, wie Stock erklärte.
Polizei hofft auf Hinweise
Bürgerinnen und Bürger, die sich "an ein vermisstes Kind erinnern können, dessen Erscheinung oder dessen Verschwinden auf einen möglichen Zusammenhang mit dem Fall hinweisen", sind aufgerufen, sich mit der deutschen Polizei in Verbindung zu setzen.
Anfang Dezember war der Fall bereits Thema der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst". Dabei gingen 63 Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei ein - sowohl zur Identität des Kindes als auch zu dem Stein, mit dem der Bub im Wasser lag. Der große Durchbruch war aber nicht dabei, so ein Sprecher der Polizei.
Die Ermittler setzen außerdem Hoffnungen in das DNA-Tool I-Familia. Es soll unbekannte Leichen wie die des kleinen Jungen mittels internationalem DNA-Verwandschaftsabgleich identifizieren.
Mit Informationen der AFP
Im Video: Beamte suchen an der Donau nach Spuren (Juni 2023)
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