Eine durch Gesichtsrekonstruktion erstellte Skulptur
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Toter Bub aus Donau: BKA unterstützt mit bundesweiter Fahndung

Im Fall des toten Jungen aus der Donau unterstützt das Bundeskriminalamt die Fahndung. Ab Donnerstag sollen bundesweit die digitalen Informationsbildschirme, wie es sie beispielsweise an vielen Bahnhöfen gibt, für die Fahndung genutzt werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Fall ist ebenso rätselhaft wie schockierend. In der Donau treibt wochenlang die verpackte und mit einem Stein versenkte Leiche eines kleinen Kindes. Der Junge scheint von niemanden vermisst zu werden. Doch die Ermittler geben nicht auf.

Infoscreens sollten Fahndungsplakat zeigen

Mehr als ein halbes Jahr nach der Entdeckung einer Kinderleiche in der Donau in Oberbayern setzt die Kriminalpolizei auf die Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA). Dadurch sollen ab Donnerstag bundesweit digitale Informationsbildschirme, die sonst unter anderem Werbung zeigen, auch für die Veröffentlichung eines Fahndungsplakats genutzt werden.

Zudem werden die Medien des Bundeskriminalamtes genutzt, wie die Homepage und die sozialen Medien, um den Fall deutschlandweit nochmals in Bewusstsein zu bringen.

Über 60 Hinweise nach "Aktenzeichen xy ungelöst"

Anfang Dezember war der Fall Thema der ZDF-Sendung "Aktenzeichen xy ungelöst". Dabei gingen 63 Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei ein - sowohl zur Identität des Kindes als auch zu dem Stein, mit dem der Bub im Wasser lag. Der große Durchbruch war aber nicht dabei, so ein Sprecher der Polizei.

Hinweise zu den Vermisstenfällen in Deutschland seien bereits überprüft gewesen. Den Hinweisen zu Fälle im Ausland werde derzeit noch nachgegangen. In der Ermittlungsgruppe sind derzeit noch ein Dutzend Polizisten mit dem Fall befasst. "Die Hoffnung wird nicht aufgegeben. Wir tun, was möglich ist. Deshalb setzen wir jetzt auch noch auf die bundesweite Fahndung“, meint der Polizeisprecher.

Todesursache immer noch unklar

Im Mai vergangenen Jahres hatte ein Kanufahrer in der Donau zwischen den Staustufen Ingolstadt und Vohburg eine in plastikverpackte Kinderleiche. Die Untersuchungen ergaben, dass es sich bei der Leiche um einen Jungen zwischen vier und sechs Jahren handelte.

Die Todesursache ist noch unklar. Der tote Junge lag wohl mehrere Wochen im Wasser. Rechtsmedizinern gelang es im November, das Gesicht des Kindes zu rekonstruieren. Die Polizei hat 10.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Lösung des Falles führen.

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