Drei schwer bewaffnete Polizisten mit Helm und Schutzweste.
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Bei der Bluttat am Montag in Weiltingen waren auch SEK-Beamte im Einsatz.

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Tote von Weiltingen: Täter und Opfer lagen seit Jahren im Streit

Tote von Weiltingen: Täter und Opfer lagen seit Jahren im Streit

Sie stritten sich jahrelang, jetzt sind beide tot: Seit mindestens 2019 schwelte der Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Männern in Weiltingen im Landkreis Ansbach. Am Montag erschoss ein 55-Jähriger erst seinen Nachbarn und dann sich selbst.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Zwei Menschen starben am Montag in Weiltingen im Landkreis Ansbach: Ein 55 Jahre alter Schreinermeister feuerte aus dem Auto heraus mit einer Pistole auf seinen Nachbarn, der vor seinem Haus stand. Der 33-Jährige war sofort tot. Später erschoss sich der 55-Jährige selbst. Der Bluttat ist offenbar ein jahrelanger Nachbarschaftsstreit mit gegenseitigen Anzeigen vorausgegangen, auch weitere Nachbarn waren betroffen. Das berichtete die Polizei am Mittwoch.

Dutzende Anzeigen bei Polizei

Wie die Beamten mitteilten, erfuhr die Polizei zwischen 2019 und 2022 von etwa 30 entsprechenden Streitigkeiten. Hierbei habe es sich überwiegend um niederschwellige Vorfälle gehandelt. Zum Teil hätten sich die Männer gegenseitig angezeigt, zum Beispiel wegen Ruhestörungen, Beleidigungen oder Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz.

Nach Angaben der Polizei haben weitere Befragte angegeben, dass sie in der Vergangenheit von dem 55-jährigen Todesschützen bedroht worden seien. Es habe auch Aussagen gegeben, er habe in der Vergangenheit mit Pfeil und Bogen auf einen Menschen geschossen. Dieses Vorkommnis sei jedoch ebenso wie die möglichen Drohungen nie angezeigt worden und auch nie Gegenstand polizeilicher Ermittlungen gewesen.

Obduktion: Alle elf Schüsse trafen

Am Montagvormittag hatte der 55-Jährige aus einem Fahrzeug heraus elf Schüsse auf seinen 33-jährigen Nachbarn abgefeuert. Das Opfer starb noch am Tatort. Die spätere Obduktion hatte ergeben, dass alle elf Schüsse den Oberkörper des Mannes trafen. Den Ermittlungen zufolge erschoss sich der 55-Jährige anschließend mit derselben Waffe in einem nahe gelegenen Waldstück. Die Polizisten fanden im Auto des Schützen einen Abschiedsbrief, der offenbar nach den Schüssen auf den Nachbarn verfasst worden war. Für die Waffe hatte der Jäger eine waffenrechtliche Erlaubnis.

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