Eine Hebamme zeigt wie man ein 14 Tage alten Säugling pflegt. (Symbolbild)
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Eine Hebamme zeigt wie man ein 14 Tage alten Säugling pflegt. (Symbolbild)

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Statistisches Jahrbuch: Mehr Bayern trotz weniger Babys

Es werden weniger Menschen in Bayern geboren, trotzdem leben immer mehr Menschen in Bayern. Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Statistischen Jahrbuch. Und auch die bayerische Wirtschaft wächst leicht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Mehr als 750 Seiten voller Grafiken, Zahlen und Statistiken – das Statistische Jahrbuch ist ein Wälzer und wurde heute in seiner 66. Auflage vorgestellt.

Erstmals seit 2011 ist die Geburtenrate in Bayern im vergangenen Jahr gesunken. 2022 wurden laut Jahrbuch 124.900 Kinder geboren, das sind 9.424 weniger als 2021. Auch in diesem Jahr setze sich dieser Trend fort, so Herrmann. Von Januar bis September wurden etwa 87.200 Kinder geboren, verglichen mit demselben Zeitraum von 2022 sind das 7.800 Geburten weniger. Woran das liegen könnte, konnte der Innenminister heute nicht genau sagen. Zum einen gebe es da andere Ministerien, die sich damit genauer befassten, zum anderen müsse man diesen Trend noch genauer beobachten, so Herrmann.

Bevölkerung wächst weiter

Obwohl die Sterberate höher als die Geburtenrate ist, es also eigentlich kein Bevölkerungswachstum geben dürfte, gibt es immer mehr Menschen, die in Bayern leben. 13,37 Millionen lebten 2022 im Freistaat und das liegt vor allem an der Zuwanderung aus dem Ausland. 222.600 Personen sind im vergangenen Jahr nach Bayern gekommen, darunter sind 137.811 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine. Ein Drittel davon ist minderjährig.

Auch in diesem Jahr wachse die Bevölkerung Bayerns weiter an. Neben Geflüchteten aus der Ukraine (12.200) sind es Menschen aus Syrien (7.600) und der Türkei (7.300), die nach Bayern kommen. Bayerns Innenminister Herrmann erklärte, dass der große Zuzug die Städte und Kommunen vor große Herausforderungen stellen würde und forderte einen Kurswechsel in der Migrationspolitik.

Dass die Zuwanderung für die Bayerische Wirtschaft wichtig ist, betonte in der Vergangenheit unter anderem die IHK Niederbayern. Besonders der Regierungsbezirk Niederbayern sei vom Arbeitskräftemangel besonders betroffen. Immer mehr Betriebe versuchten, auch aus dem Ausland Fachkräfte zu gewinnen. Vor allem bürokratische und rechtliche Hürden würden dies aber laut IHK Niederbayern erschweren.

Wirtschaft wächst leicht und investiert

Trotz der allgemein schwierigen Lage ist die Wirtschaft in Bayern im ersten Halbjahr 2023 leicht gewachsen, und zwar um 0,5 Prozent (preisbereinigt). Im Gegensatz zum Bundesschnitt sei das ein guter Wert, so Bayerns Innenminister. Die Wirtschaft ist bundesweit im gleichen Zeitraum um 0,3 Prozent geschrumpft.

Auch bei den Investitionen ergibt sich laut dem Statistischen Jahrbuch ein gutes Bild. 1,3 Milliarden Euro mehr als 2021 haben die Betriebe im vergangenen Jahr investiert – insgesamt wurden 14,1 Milliarden Euro an Investitionen getätigt. Am stärksten investiert wurde im Wirtschaftszweig "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" (4,6 Milliarden Euro), gefolgt vom Maschinenbau (1,4 Milliarden Euro).

Tourismus boomt

Ein neuer Rekordwert wurde beim Tourismus erreicht. 24 Millionen Gäste und 62,5 Millionen Übernachtungen gab es in diesem Jahr zwischen Januar und Oktober. Das ist eine Steigerung bei den Gästeankünften um 14,4 Prozent.

All die Statistiken in dem Bericht seien von wichtiger Bedeutung für politische Entscheidungen in Bayern, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Das fange beispielsweise bei der Geburtenrate an, mit der man planen könne, wie viel Kita- und Schulplätze man in den kommenden Jahren brauche und ende bei der Statistik des Wohnungsmarktes, um zu sehen, wie viel Bedarf hier bestehe.

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