Symbolbild Luftbeobachtungsflug
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Ein Flugzeug startet zur Luftbeobachtung (Symbolbild)

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So oft entdecken Luftbeobachter derzeit einen Waldbrand

Sie wollen Waldbrände früh erkennen und verhindern, dass sich das Feuer ausbreitet: Die Luftbeobachter fliegen dafür zeitweise zweimal am Tag. In der Oberpfalz waren sie dieses Jahr im bayernweiten Vergleich bislang am häufigsten in der Luft.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Bereits 135 Mal sind in der Oberpfalz in diesem Jahr die Luftbeobachtungsflieger gestartet - damit ist der Bezirk Spitzenreiter im bayernweiten Vergleich. Nicht ohne Grund: Der Präsident der Luftrettungsstaffel Bayern, Karl Herrmann, geht davon aus, dass in der Oberpfälzer Region die Waldbrandgefahr derzeit am höchsten ist. Wie viele Brände frühzeitig gesichtet werden, ist unterschiedlich.

25 Brände aus der Luft gesichtet

Dass die Luftbeobachtungsflüge schon mehrfach von Nutzen waren, da ist sich Herrmann sicher. Alleine in der Oberpfalz wurden in diesem Jahr bereits 25 Brände aus der Luft erkannt und der Feuerwehr gemeldet. Die Luftbeobachter sichteten am häufigsten Flächenbrände, 2023 waren es bislang 19. Dazu kommen drei Waldbrände. Ansonsten gebe es auch Sichtungen von brennenden Gebäuden oder Autos, so Herrmann.

Zum Vergleich: In Niederbayern entdeckten die Piloten bei insgesamt 14 Flügen bislang drei Flächenbrände. Die Beobachtungsflüge starten in der Oberpfalz beispielsweise vom Stützpunkt Weiden-Latsch und in Niederbayern unter anderem vom Flugplatz Straubing-Wallmühle.

So kommt es zum Einsatz

Als erstes sehen sich die Luftbeobachter den Wetterbericht genau an, wie Dieter Naber von der Luftbereitschaft Regensburg dem BR erklärt. Ein weiteres Kriterium ist der Waldbrand-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes. Dieser gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Waldbrand ist. Gemeinsam mit den Förstern entscheiden dann die jeweiligen Regierungsbezirke, wann Luftbeobachtungsflüge starten und wie viele.

Ist der Waldbrand-Gefahrenindex zum Beispiel bei Stufe fünf, ist die höchste Warnstufe erreicht. In diesem Fall starten die Piloten meist zweimal täglich für eine Stunde eine Waldbrandbeobachtungstour: Am späten Vormittag und gegen Abend. Geflogen wird im Hochrisikofall die ganze Woche von Montag bis Sonntag.

Die ersten Minuten entscheiden

Eine Rauchentwicklung kann man aus der Luft gut wahrnehmen. "Bei Waldbränden zählt einfach jede Minute" sagt Dieter Naber von der Luftbereitschaft Regensburg. Anfangs helfe schon ein Eimer Wasser, um ein Feuer zu löschen. Nach zwei Stunden reiche kein Kubikmeter Wasser mehr.

Am Boden weniger Übersicht als aus der Luft

Die Beobachtungsflüge sind auch dann eine große Hilfe, wenn die Einsatzkräfte zu Fuß in den Wald laufen müssen, weil die Einsatzfahrzeuge den unwegsamen Untergrund nicht schaffen. Die Luftbeobachter können die Feuerwehrmänner und -frauen dann schnell von oben zum Brandherd lotsen. Die Vogelperspektive helfe hierbei maßgeblich, so Naber.

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