Fahnen vor dem Headquarter von Siemens Healthineers in Erlangen.
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Siemens Healthineers investiert am Standort Forchheim.

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Siemens baut für 80 Millionen Euro Halbleiterfabrik in Forchheim

Siemens Healthineers macht Forchheim zum Zentrum der Herstellung von Computertomographen. 3.800 Menschen arbeiten hier bereits. Nun hat der Medizintechnik-Hersteller angekündigt, für mehr als 80 Millionen Euro eine weitere Fabrik zu errichten.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers errichtet im oberfränkischen Forchheim eine Halbleiterfabrik. Das Werk soll mehr als 80 Millionen Euro kosten, 2025 fertiggestellt sein und dann Kristalle für die Sensoren der neuesten Generation von Computertomographen produzieren.

Halbleiterkristalle: "Zucht" neben Japan nun auch in Oberfranken

Die neuen Halbleiterkristalle bestehen nicht aus Silizium, dem häufigsten Stoff für solche Bauteile, sondern aus Cadmium-Tellurid. Diese besonderen Halbleiter baut Siemens Healthineers in die neueste Generation seiner Computertomographen ein. Vereinfacht gesagt, wandelt die neue Technologie nicht mehr Röntgenstrahlen in sichtbares Licht um, stattdessen fangen die Halbleiterkristalle die Strahlen direkt auf und errechnen daraus das Röntgenbild.

Bisher züchtet Siemens Healthineers diese sogenannten Einkristalle nur in einer Tochterfirma in Japan. Mit der Investition in Forchheim will die Firma die Produktionsmengen erhöhen und mehr Liefersicherheit erreichen.

Neue Technologie: Weniger Strahlung, bessere Auflösung

Nach Angaben von Siemens Healthineers ist diese Technologie neunmal hochauflösender und benötigt nur die Hälfte der Strahlendosis im Vergleich zu herkömmlichen Tomographen. Die Anschaffungskosten liegen etwa doppelt so hoch wie bei einem herkömmlichen CT. In der sogenannten bildgebenden Diagnostik ist das Unternehmen Weltmarktführer.

In der neuen Fabrik sollen rund 100 Arbeitsplätze entstehen. Bereits heute arbeiten am Healthineers-Standort Forchheim etwa 3.800 Menschen. Seit 2019 baut der Medizintechnikhersteller den Standort kontinuierlich aus, um Forschung, Entwicklung und Produktion von Röntgentechnik an einem Ort zu bündeln.

Ein Mann schaut in eine Art Röhre, in der die Cadmiumtellurid-Einkristalle gezüchtet werden.
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Prüfender Blick von Ingenieur Paul Heimann: In solchen, sauber beschichteten Röhren werden die Cadmiumtellurid-Einkristalle gezüchtet.

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