Siemens Healthineers, die erfolgreiche Siemenstochter, will Hauptversammlungen nur noch online abhalten.
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Siemens Healthineers, die erfolgreiche Siemenstochter, will Hauptversammlungen nur noch online abhalten.

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Ringen um Demokratie bei Siemens Healthineers

Als letztes Mitglied der Siemens-Familie hat heute Siemens Healthineers zu einer virtuellen Hauptversammlung eingeladen. Aktionäre kritisierten vor allem den Plan, solche reinen Online-Veranstaltungen auch in den kommenden Jahren abzuhalten.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Bei der Hauptversammlung des fränkischen Medizintechnik-Unternehmens Siemens Healthineers wurde hart darum gerungen, wie Aktionärinnen und Aktionäre in die Entscheidungen des Unternehmens eingebunden werden sollen. Am Ende sprang der Mutterkonzern ein: Mehrheitsaktionär Siemens setzte am Mittwoch die dafür nötige Satzungsänderung mit seiner Stimmenmehrheit von 75,3 Prozent durch.

Der Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers kann also seine Hauptversammlungen auch in den nächsten fünf Jahren online abhalten. In der Generaldebatte wurde das von allen Aktionärsschützerinnen und Fondsmanagern kritisiert.

Lob für Geschäfte mit CT, MRT und Röntgengeräten

Kritik äußerten Aktionäre auch an der großen Zahl der vom Mutterkonzern Siemens abhängigen Aufsichtsräte. Der Münchner Konzern stelle künftig sechs der zehn Mitglieder des Gremiums, rechnete Hendrik Schmidt von der Fondsgesellschaft DWS vor. Sie erhielten Zustimmungsquoten von jeweils nur rund 91 Prozent.

Obwohl Siemens Healthineers inzwischen nicht mehr vom Boom bei Corona-Schnelltests profitiert, gab es für die weltweiten Geschäfte mit CT, MRT und Röntgengeräten viel Lob. Die große Herausforderung sei nun, Bildgebung und Therapie zu verknüpfen.

  • Zum Artikel: "Erfolgreiche Ausgründung - 25 Jahre Healthineers"

Wertschöpfung soll in Deutschland bleiben

Vorstandschef Bernd Montag widersprach dem Vorwurf, die Diagnostik-Sparte sei eine Dauerbaustelle. Dies sei nicht der Fall. Er verwies auf den jüngsten Auftrag des Schweizer Laborbetreibers Unilabs. Die Diagnostiksparte von Healthineers wird nun schlanker aufgestellt und soll profitabler werden.

Vertreter der Belegschafts-Aktionäre lobten das Bekenntnis des Vorstands, Wertschöpfung in Deutschland zu halten. Einzelne Redner kritisierten die Abhängigkeit von China, gerade dort erwartet der Vorstand in den kommenden Jahren ein starkes Umsatzwachstum.

Mit Material von Reuters.

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