Dem Angeklagten (Mitte) wird zweifacher Mord aus Heimtücke und aus niedrigen Beweggründen zur Last gelegt. Zum Prozessauftakt schwieg er.
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Dem Angeklagten (Mitte) wird zweifacher Mord aus Heimtücke und aus niedrigen Beweggründen zur Last gelegt. Zum Prozessauftakt schwieg er.

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Doppelmord von Schwandorf: Angeklagter schweigt

Er soll seine Ex-Partnerin und deren neuen Lebensgefährtin bei Schwandorf erstochen haben: Jetzt wird einem 58-Jährigen der Prozess gemacht. Die Tat im Juni 2020 hatte für Entsetzen gesorgt. Der Täter war danach mit dem Rad nach Tschechien geflohen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Am Landgericht Amberg hat der Prozess gegen einen 58-jährigen Mann begonnen, dem vorgeworfen wird, vor einem Jahr in Schwandorf zwei Menschen getötet zu haben. Ihm wird zweifacher Mord aus Heimtücke und aus niedrigen Beweggründen zur Last gelegt. Zum Auftakt des Mordprozesses schwieg der Angeklagte.

Ex-Partnerin und neuen Freund auf Terrasse erstochen

Der Mann soll vor gut einem Jahr seine ehemalige Lebensgefährtin (57) und deren neuen Freund (69) auf der Terrasse ihres Einfamilienhauses im Schwandorfer Ortsteil Büchelkühn überrascht und erstochen haben. Mit einem Messer soll er zunächst auf den neuen Lebensgefährten der Frau eingestochen haben und dann seiner ehemaligen Partnerin ins Haus gefolgt sein. In einem Vorraum des Hauses habe der 58-Jährige mehrmals auf sie eingestochen. Der verletzte Lebensgefährte wollte ihr laut Anklage noch zu Hilfe kommen, doch der Angeklagte soll dann ein weiteres Mal auf ihn eingestochen haben.

Angeklagter deutet Tat gegenüber Mithäftling an

Als Motiv gilt unter anderem Eifersucht. Der Angeklagte hatte die Tat angeblich geplant. Erst wenige Wochen zuvor war er aus dem Gefängnis entlassen worden. Dort soll er nach BR-Informationen einem Mithäftling angedeutet haben, dass es wieder Stress mit seiner Ex gebe, wenn er aus der Haft entlassen sei und Alkohol trinke.

58-Jähriger stalkte und bedrohte Opfer

Der 58-Jährige soll dann nach seiner Freilassung seiner ehemaligen Lebensgefährtin nachgestellt und sie auch bedroht haben. Die beiden Toten wurden zwei Tage nach der Tat, die teilweise von einer Überwachungskamera auf dem Anwesen der Frau aufgezeichnet wurde, in dem Einfamilienhaus gefunden, nachdem die Frau und ihr neuer Lebensgefährte nicht zur Arbeit erschienen waren.

"Mexiko-Heinz" flüchtet bis nach Tschechien

Der Angeklagte mit dem Spitznamen "Mexiko-Heinz" flüchtete nach der Tat mit dem Fahrrad bis nach Tschechien, wo er einige Tage später festgenommen und später den deutschen Behörden übergeben wurde. Das Landgericht Amberg hat Verhandlungstage bis zum 15. September angesetzt.

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