Polizei- und Feuerwehrkräfte suchen bei Steinach im Kreis Straubing-Bogen nach geschleusten Personen.
Bildrechte: zema-medien

Polizei- und Feuerwehrkräfte suchen am 12. September im Kreis Straubing-Bogen nach geschleusten Personen.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Schleuser mit zehn Menschen an Bord verunglückt

In den vergangenen Wochen hat die Polizei immer wieder Menschen aufgegriffen, die durch Schleuser nach Niederbayern gebracht worden sind. Jetzt ist im Kreis Rottal-Inn ein mutmaßlicher Schleuser mit zehn Migranten im Fahrzeug verunglückt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Seit Wochen steigt die Zahl der eingeschleusten Menschen in Deutschland kräftig an. Immer wieder kommt es dabei auch zu Unfällen. Auf der Flucht vor der Polizei ist am Samstag ein mutmaßlicher Schleuser mit zehn Menschen in seinem Kleintransporter bei Hebertsfelden im Kreis Rottal-Inn verunglückt.

Verfolgungsjagd endet im Straßengraben

Der Fahrer war auf der B388 mit Tempo 150 vor den Beamten geflohen. Schließlich verlor er die Kontrolle über den Kleintransporter. Das Fahrzeug kippte über den Straßengraben und blieb auf der Seite liegen.

Die ungesicherten Menschen aus der Türkei und Syrien im Laderaum wurden leicht verletzt. Darunter waren auch drei Kinder im Alter zwischen drei und neun Jahren. Alle wurden im Krankenhaus behandelt, konnten die Klinik aber schon wieder verlassen, so die Polizei.

Mutmaßlicher Schleuser im Knast

Der Fahrer und mutmaßliche Schleuser blieb unverletzt. Gegen ihn leitete die Bundespolizei Passau ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen ein. Er ist inzwischen in ein Gefängnis in Bayern gebracht worden, hieß es. Die Geschleusten wurden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben.

Weiterer Fall in Kirchdorf am Inn

Am Sonntag auf der B 12 in der Kontrollstelle Kirchdorf am Inn eine gefährliche Schleusung von 30 Türken beendet. Die Menschen wurden in einen Kleintransporter gepfercht, heißt es in einer Mitteilung vom Montag. Unter den Geschleusten waren auch zwölf Kinder. Wie es mit ihnen weitergeht, ist noch unklar. Zwei mutmaßliche Schleuser wurden festgenommen.

Zahlreiche Aufgriffe in den vergangenen Wochen

Zuletzt waren vergangene Woche innerhalb von drei Tagen entlang der niederbayerisch-österreichischen Grenze in den Landkreisen Rottal-Inn, Passau, Freyung-Grafenau und der Stadt Passau insgesamt 234 Migranten und 23 Schleusungen registriert worden.

Der Landrat des Kreises Freyung-Grafenau, Sebastian Gruber (CSU), fühlt sich überfordert mit zu vielen "illegalen Migranten", wie er in einer Mitteilung vergangene Woche schrieb. Deshalb schickte er einen Brandbrief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Darin fordert er, die Probleme ernster zu nehmen.

Bildrechte: Bundespolizei Passau
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Jemand hat "Migrant Taxi" in den Laderaum eines Kleintransporters geschrieben, mit dem 30 Türken nach Niederbayern gebracht worden sind.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!