Baggern im Sinne der Natur: Im Rahmen der "Wiederherstellungsmaßnahmen" wurde die Gewässersohle des Rappenalpbachs angehoben.
Bildrechte: Landratsamt Oberallgäu

Baggern im Sinne der Natur: Im Rahmen der "Wiederherstellungsmaßnahmen" wurde die Gewässersohle des Rappenalpbachs angehoben.

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Rappenalpbach: Renaturierung abgeschlossen

Ein guter ökologischer Zustand: Das war das Ziel der Arbeiten am Rappenalpbach. Für den unzulässig begradigten Wildbach im Allgäu hatten die Behörden die Renaturierung angeordnet. Wie erfolgreich diese Maßnahmen waren, wird sich im Frühjahr zeigen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Knapp fünf Wochen haben sie gedauert, die Bauarbeiten im Rappenalptal in diesem Sommer. Und dieses Mal waren sie abgesegnet: Nachdem der Wildbach in den Allgäuer Hochalpen im vergangenen Jahr unzulässig begradigt worden war, hatten die Behörden seine Renaturierung angeordnet. Laut dem zuständigen Landratsamt Oberallgäu sind diese "Wiederherstellungsmaßnahmen" nun abgeschlossen. Zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt habe man die Arbeiten bereits Ende September abgenommen, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts.

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Darauf haben sich Behörden und Genossenschaft geeinigt

Während der Rechtsstreit um die unzulässige Begradigung des Baches noch läuft, waren seit dem 16. August wieder die Bagger im Rappenalptal zugange. Dafür hatten das Landratsamt und die Alpgenossenschaft, die das umliegende Gelände bewirtschaftet, zuvor einen Vergleich geschlossen. Dessen Ziel war es laut Landratsamt, schnellstmöglich im Sinne der Natur zu handeln und den Bach wieder in einen "guten ökologischen Zustand" zu versetzen. Dafür sei von den Fachbehörden des Freistaats ein Konzept erarbeitet worden. Die Alpgenossenschaft habe dann ein Unternehmen mit den Wiederherstellungsmaßnahmen beauftragt. Die Kosten teilen sich der Freistaat und die Alpgenossenschaft.

Das waren die Renaturierungsmaßnahmen

Um den Wildbach wieder in einen möglichst natürlichen Zustand zu versetzen, wurden die künstlich aufgeschütteten Dämme weitgehend abgetragen und die Höhenunterschiede nivelliert. An den Stellen, an denen sich der Bach eingegraben habe, so das Landratsamt, wurden Bäume als Querriegel eingebaut, um das Bachbett deutlich anzuheben. Außerdem wurde Totholz ins Bachbett eingebracht. Diese Maßnahmen sollen laut Landratsamt bewirken, dass sich mitgeführtes "Geschiebe" – darunter versteht man zum Beispiel Kies – ablagert und so die Höhe der Gewässersohle wieder ansteigt, also der Bach quasi angehoben wird.

Wie erfolgreich all diese Maßnahmen waren, kann laut Landratsamt jetzt noch nicht beurteilt werden. Dazu brauche es erst das Wasser der Schneeschmelze im kommenden Frühjahr. Dann soll der Zustand des Baches bewertet werden.

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