Weil er am Silvestertag des vergangenen Jahres einen Mann auf dem Augsburger Königsplatz ins Koma geprügelt hatte, muss ein 19-Jähriger für drei Jahre in Haft. Ein zweiter Täter, der ebenfalls auf das Opfer einschlug, wurde am Donnerstag vor dem Augsburger Amtsgericht verwarnt und muss an einem Anti-Aggressions-Training teilnehmen und Sozialstunden ableisten. Das Urteil des Augsburger Amtsgerichts erging nach Jugendstrafrecht.
Die beiden jungen Männer geben Tat vor Gericht zu
Die beiden Männer haben nach Angaben eines Sprechers vor Gericht zugegeben, kurz hintereinander zweimal mit dem Kontrahenten zusammengetroffen zu sein. Beim ersten Mal trat der Haupttäter dem Opfer mehrfach auf den Kopf, beim zweiten Mal kam es zu dem Schlag.
Das 44 Jahre alte Opfer musste von Polizisten wiederbelebt werden und kam schwerstverletzt ins Augsburger Uniklinikum, wo er über zwei Wochen im künstlichen Koma verbrachte. Nach Einschätzung eines Sachverständigen trägt er bleibende Schäden davon.
Das Urteil gegen den Haupttäter lautete auf gefährliche und schwere Körperverletzung. Nach Angaben des Gerichts waren alle Beteiligten bei dem Vorfall alkoholisiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Fall erinnert an ähnliche Gewalttat vor vier Jahren
Der Fall erinnert an eine ähnliche Gewalttat am Augsburger Königsplatz vor vier Jahren – allerdings mit tödlichem Ausgang. Am Nikolaustag 2019 tötete ein damals 17-Jähriger einen 49-Jährigen Familienvater. Der Feuerwehrmann war auf dem Nachhauseweg von einem privaten Weihnachtsmarktbesuch in der Augsburger Innenstadt auf dem Königsplatz in eine Auseinandersetzung mit sieben jungen Männern geraten. Von einem wurde er so heftig gegen den Kopf geschlagen, dass er verstarb. Der Fall rief deutschlandweit Entsetzen hervor.
Die Jugendkammer verurteilte den damals 17 Jahre alten Hauptangeklagten zu vier Jahren und sechs Monaten Jugendstrafe wegen Körperverletzung mit Todesfolge und gefährlicher Körperverletzung. Für die beiden Mitangeklagten im Alter von 18 und 20 Jahren gab es Bewährungsstrafen wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung.
Mit Material von dpa.
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