Starkoch Schuhbeck vor Gericht.
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Alfons Schuhbeck am ersten Prozesstag vor Gericht.

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Prozess gegen Starkoch Schuhbeck geht weiter – wird er reden?

Am Landgericht München wird heute der Prozess gegen den Starkoch Alfons Schuhbeck fortgesetzt. Der 73-Jährige soll Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben. Die große Frage ist: Wird er sein Schweigen brechen?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Am Landgericht München wird heute der Prozess gegen den 73-jährigen Starkoch Alfons Schuhbeck fortgesetzt. Er soll mehr als 2,3 Millionen Euro am Fiskus vorbeigeschleust haben. 25 Fälle von Steuerhinterziehung in den Jahren 2009 bis 2016 werden ihm vorgeworfen. Mit Spannung wird erwartet, ob er sich heute selbst dazu äußert.

Schwere Vorwürfe von Ex-Mitarbeiter gegen Schuhbeck

Beim Prozessauftakt am vergangenen Mittwoch schwieg Schuhbeck weitgehend. Seine Anwälte erklärten, dass ihr Mandant womöglich gar nicht Täter, sondern selbst ein Betrugsopfer sei. Von einem ebenfalls angeklagten ehemaligen Mitarbeiter wurde der Starkoch aber schwer belastet. Der IT-Fachmann berichtete, Schuhbeck habe ihn angewiesen, das Kassensystem im Restaurant "Orlando" zu manipulieren, um die registrierten Tageseinnahmen zu mindern.

Betriebsprüfer als Zeugen vor Gericht

Als das Finanzamt 2018 dann eine Betriebsprüfung ansetzte, will der IT-Fachmann befürchtet haben, dass der Betrug aufliegen könnte. Deshalb habe er sich dann selbst an die Behörden gewandt. Heute sollen zwei Betriebsprüfer des Finanzamts als Zeugen aussagen. Für den Prozess sind Termine bis in den Dezember angesetzt – mit der Option, die Verhandlung ins nächste Jahr hinein zu verlängern.

Insolvenz während Corona-Pandemie

Alfons Schuhbeck ist einer der bekanntesten Köche in Deutschland und hatte sich ein Imperium mit Restaurants, Eissalon, Gewürzläden und Cateringservice aufgebaut. Die englische Königin und die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat er ebenso bekocht wie prominente Musiker und Stars. Vergangenes Jahr wurde bekannt, dass sein Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Schuhbeck meldete Insolvenz an und begründete das mit dem Ausbleiben von Staatshilfen im Zuge der Corona-Pandemie.

Gefängnisstrafe nach "Ingwer"-Prozess?

Dass wegen Steuerhinterziehung gegen Schuhbeck ermittelt wird, war bereits vor mehr als drei Jahren öffentlich geworden. Damals waren auch Geschäftsräume am "Platzl" in der Münchner Innenstadt durchsucht worden. Der Prozess läuft bei Gericht übrigens unter dem Stichwort "Ingwer" – in Anlehnung an eine Lieblingszutat des 73-jährigen Kochs. Im Falle einer Verurteilung droht Alfons Schuhbeck eine Gefängnisstrafe.

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