Polizei (Symbolbild)
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Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilt Polzisten wegen Vergewaltigung und Unterschlagung zu acht Jahren und sechs Monaten Haft.

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Polizist wegen Vergewaltigungen zu Haftstrafe verurteilt

Er soll mehrere Frauen vergewaltigt und bei Einsätzen Geld von Verstorbenen gestohlen haben: Ein Polizeibeamter ist vom Landgericht Nürnberg-Fürth zu einer Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt worden.

Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat einen Polizisten wegen mehrerer Sexualdelikte sowie Unterschlagung zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. In dem weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Prozess kam das Gericht zu dem Ergebnis, dass der Mann sich bei früheren Partnerinnen der Vergewaltigung, sexuellen Nötigung und Belästigung schuldig gemacht hatte, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Außerdem hatte er zweimal bei Polizeieinsätzen in Wohnungen von Verstorbenen Geld gestohlen.

Polizist sprach von "einvernehmlichen Handlungen"

Der Mann hatte ab dem Jahr 2017 mit vier Frauen zeitweise Beziehungen geführt und die Sexualdelikte vor Gericht bestritten. Stattdessen hatte der Angeklagte von "einvernehmlichen Handlungen" gesprochen.

Vom Vorwurf der zweifachen Vergewaltigung einer weiteren Frau sprach das Gericht den Mann frei. Die mutmaßlich betroffene Frau konnte aufgrund ihres psychischen Zustands nach Angaben der Sprecherin nicht umfänglich vernommen werden, weshalb das Gericht im Zweifel für den Angeklagten entschieden habe.

Dagegen schilderten die weiteren Zeuginnen während des Prozesses den Angaben nach zwei weitere Vergewaltigungen durch den 34-Jährigen, die nicht Teil der Anklage waren. Das Gericht berücksichtigte sie demnach strafschärfend.

Als Beamter von Verstorbenen Geld gestohlen

Der Beamte aus Nürnberg hatte zudem laut Anklage in den Jahren 2020 und 2022 während seines Dienstes in Anwesen von zuvor Gestorbenen Geld gestohlen. Das Gericht wertete das als Unterschlagung und ordnete die Einziehung von 4.600 Euro an.

Aus Sicht des Gerichts hat der Mann seine Position als Polizist ausgenutzt und auch durch seine übrigen Taten das Ansehen der Polizei erheblich beschädigt. Der Mann sitzt seit März 2022 in Untersuchungshaft und ist vorläufig vom Dienst suspendiert.

Die Beweisaufnahme wie auch die Plädoyers fanden weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zur Glaubwürdigkeit der betroffenen Frauen hatte das Gericht Gutachten in Auftrag gegeben. Gegen das Urteil ist Revision möglich.

Mit Informationen von AFP und dpa.

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