Ein Patient wird in den OP-Saal gebracht
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Ein Patient wird in den OP-Saal gebracht

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Pflegekräfte an Uni-Kliniken unzufrieden mit Arbeit und Gehalt

Beschäftigte an Bayerns Unikliniken weisen mit Nachdruck auf ihre Situation hin: Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung. An einigen Standorten kam es bereits zu ersten Warnstreiks, weitere sollen folgen.

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Fast achteinhalbtausend Unterschriften sammelte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für eine Petition, mit der bessere Arbeitsbedingungen an den bayerischen Universitätskliniken gefordert werden.

Das Papier wurde der Vize-Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Landtag, Ruth Waldmann (SPD) übergeben, weil, laut Verdi, die Vertreter des Freistaates die Petition nicht entgegennehmen wollten. Dem widersprach Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU). Der Termin sei zu kurzfristig gewesen, und auf den kommenden Montag habe Verdi nicht ausweichen wollen.

Petition wird weitergeleitet: "Freistaat Bayern verantwortlich"

SPD-Politikerin Waldmann versprach, die Unterschriften an die zuständigen Stellen weiterzuleiten: "Die Universitätsklinika sind im Eigentum des Freistaats Bayern, der ist hier verantwortlich, hat die Mehrheit im Aufsichtsrat, das gehört da hin. "Zur Übergabe der Petition kamen rund hundert Verdi-Delegierte aus den Unikrankenhäusern in Würzburg, Erlangen, Regensburg, Augsburg und München.

Verdi: Pflegekräfte verdienen beim Freistaat zehn Prozent weniger

Verdi-Bereichsleiter Robert Hinke verlangte, dass die Unikliniken als großer öffentlicher Arbeitgeber ihrer Vorbildfunktion nachkommen. Die Pflegekräfte dieser Kliniken sieht Hinke gegenüber ihren Kollegen an anderen Häusern benachteiligt, weil sie nach einem anderen Tarif bezahlt werden: "Die meisten Krankenhäuser zahlen nach dem öffentlichen Dienst, dem TVÖD, und die Länder eben nach dem Tarifvertrag Länder, und der ist deutlich niedriger." Von rund zehn Prozent weniger spricht Hinke.

Akuter Personalmangel an Unikliniken

Die Situation an den Unikliniken bezeichnete Hinke als dramatisch. Es fehle immer mehr an Personal. Es gehe nicht darum, Personal zu halten, sondern auch Personal zu gewinnen. Durch den demografischen Faktor und die Situation auf dem Arbeitsmarkt sieht Hinke die Versorgung immer mehr gefährdet: "Zunehmend müssen Betten und ganze Stationen geschlossen werden."

Erste Warnstreiks nächste Woche

Die Mitarbeiter am Universitätsklinikum Regensburg sind am Montag und Dienstag bereits zu Warnstreiks aufgerufen worden. Verschiebbare Operationen seien abgesagt, die Notfallversorgung gewährleistet, hieß es. In München sollen anschließend Aktionen folgen.

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