Transparent am Zelt des Klimacamps Erlangen mit der Aufschrift "Labern hilft dem Klima nicht".
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124 Tage und Nächte kampierten Klima-Aktivisten auf dem Beşiktaş-Platz in Erlangen. Nun legen sie eine Winterpause ein.

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Pause im Klimaprotest: Erlanger Klimacamp wird abgebaut

Das Erlanger Klimacamp legt nach 124 Tagen Dauerprotest eine Pause ein. Den Herbst und Winter wollen die Aktivisten nutzen, um neue Aktionsformen zu entwickeln. Denn der Klimaprotest sei weiter notwendig, viele Forderungen noch nicht erfüllt.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Auch Klimakämpfer brauchen mal Zeit zum Luftholen: Das Erlanger Klimacamp auf dem Beşiktaş-Platz ist nach 124 Tagen Dauerprotest in die Winterpause gegangen. Wie die Klimaschützer bekannt gaben, wollen sie die Pause für eine Neuausrichtung ihres Engagements nutzen. Die Aktivistinnen und Aktivisten wollen sich neue Protestformen erarbeiten.

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Aktionen mit Beteiligung der Bürger besonders erfolgreich

"Im kommenden Winter wollen wir uns diese Zeit nehmen, um über unsere Aktionsformen zu reflektieren – darüber, was gut lief und wie wir noch mehr Menschen erreichen können", so Versammlungsleiterin Johanna Theenhaus. "Wir sind sehr stolz darauf, in wie vielen Menschen wir mit unserem Protest mehr Aufmerksamkeit für die akute Klimakrise wecken konnten."

Besonders gelungen waren aus Sicht der Klimaaktivisten Aktionen, bei denen sich auch Bürgerinnen und Bürger beteiligt haben. Demnach war beispielsweise im Rahmen einer Demonstration die Bismarckstraße in Erlangen zeitweise in eine Spielstraße für Kinder verwandelt worden.

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Die Aktivisten des Klimacamps Erlangen packen zusammen.

Protest der Erlanger Klimaaktivisten auch im Winter

Die Winterpause sei eindeutig kein Ende der Proteste, betonten die Verantwortlichen. Noch sei zu wenig für den Klimaschutz getan worden, auch in Erlangen. "Wir planen, wiederzukommen", erklärte Aktivistin Anne Voltz. "Keine unserer notwendigen Forderungen wie die Verkehrswende hin zum kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und dem massiven Ausbau des bestehenden Radwegenetzes wurden zufriedenstellend erfüllt. Wir werden auch über den Winter nicht verschwinden – die Klimakrise wird es ja auch nicht."

So sei etwa für den 22. Oktober eine Großdemonstration von Fridays for Future in Berlin geplant. Klimaaktivistinnen und -aktivisten aus ganz Deutschland wollen an diesem Tag in die Hauptstadt fahren, auch aus Franken.

Nürnberger Klimacamp will weitermachen

Während in Erlangen das Klimacamp eine Pause einlegt, harren die Klimacamper auf dem Sebalder Platz in Nürnberg weiter aus. Die Aktivisten wollen weitermachen, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Die CSU-Fraktion im Nürnberger Stadtrat hatte ein Ende des Klimacamps bis November gefordert. Das lehnen die Klimaschützer ab. Sie wollen sich gegen eine Auflösung des Camps wehren und notfalls vor Gericht ziehen.

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