Papst Franziskus in Assisi.
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Papst Franziskus mit Jugendlichen in Assisi.

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Papst mahnt zum Ausstieg aus Kohle, Öl, Gas: "Die Erde brennt"

In dieser Deutlichkeit hört man es auch vom Papst nicht alle Tage. Franziskus warnt vor der Klimakrise und ruft zu radikaler Umkehr auf: "Heute müssen wir etwas ändern, und das auf allen Ebenen". Sein Appell an die Jugend: "Lasst uns nicht in Ruhe!"

Angesichts der Klimakrise mahnt Papst Franziskus die Welt zu einem stärkeren Ausbau erneuerbarer Energien und setzt seine Hoffnungen speziell in die Jugend. "Wir brauchen einen schnellen und entschlossenen Wandel. Und das meine ich ernst: Ich setze auf Euch! Bitte lasst uns nicht in Ruhe, seid Vorbilder für uns!", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche beim Besuch eines Wirtschaftstreffens für junge Leute in Assisi in Umbrien.

Papst: Wir dürfen nicht mehr warten

Jetzt sei es Zeit, mutig zu sein und sich von fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas abzuwenden, sagte der Papst. "Wir können nicht auf den nächsten internationalen Gipfel warten, der nichts bringen könnte: Die Erde brennt heute. Heute müssen wir etwas ändern, und das auf allen Ebenen", so Franziskus.

Jugendkongress auf Initiative des Papstes in Assisi

Franziskus, diesen Namen hat sich der Papst gegeben nach dem heiligen Franz von Assisi. In dessen Heimatstatt diskutieren seit Tagen Menschen aus allen möglichen Ländern darüber, wie es weitergehen soll mit der Welt.

Papst Franziskus selbst hatte dieses Projekt namens "Economy of Francesco" noch vor der großen Corona-Krise auf den Weg gebracht. Nun unterzeichnete der 85-jährige Kirchenmann zusammen mit Teilnehmenden des Kongresses einen symbolischen Pakt. Das Ziel: eine nachhaltigere, fairere und gerechtere Wirtschaft der Zukunft.

Franziskus: Kinder und Enkel Opfer unserer Lebensweise

Der Papst hob hervor, dass die nachfolgenden Generationen Opfer unseres heutigen Handelns sein werden. Er betonte, dass hier eine tiefgreifende Änderung stattfinden muss: "Wir müssen heute lernen, Opfer zu bringen in unserer Lebensweise, die nicht nachhaltig ist", sagte Franziskus. "Sonst werden unsere Kinder und Enkel den Preis dafür bezahlen. Und der Preis wird zu hoch und zu ungerecht sein."

Papst kritisiert Rücksichtslosigkeit gegenüber Müttern

Gleichzeitig meinte der Papst, dass auch die Gesellschaft oft nicht nachhaltig sei. Das Konsumverhalten schade den zwischenmenschlichen Beziehungen. Außerdem sprach er von einem "demografischen Winter", weil in den westlichen Ländern immer weniger Kinder geboren werden. In diesem Zusammenhang kritisierte er, wie rücksichtslos heutzutage oft mit berufstätigen Müttern umgegangen werde.

Zuletzt war Papst Franziskus beim Weltkongress der Religionen in Kasachstan in Erscheinung getreten. Dort hatte er als Hauptredner alle Teilnehmer aufgerufen, zum Frieden beizutragen.

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