Die beiden Uhu-Geschwister, die in der Nähe des Neufahrner Bahnhofs gefunden wurden.
Bildrechte: Landratsamt Landshut/Stefan Riedl

Die beiden "Findel"-Uhus

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Niederbayerische "Findel"-Uhus haben wieder eine Familie

Happy End für zwei Uhu-Babys, die in der Nähe des Bahnhofs von Neufahrn in Niederbayern entdeckt wurden. Ehrenamtliche vom Landesbund für Vogelschutz haben eine Adoptiv-Familie gefunden. Die Geschwister leben nun bei einer Uhu-Familie in Oberbayern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Ein "tierisches Happy End" erleben gerade zwei junge Uhus aus dem Landkreis Landshut. Wie das Landratsamt jetzt mitteilte, waren die erst wenige Wochen alten Nestlinge am 9. Mai in der Nähe des Neufahrner Bahnhofs gefunden worden. Von Elterntieren oder einem Brutplatz fehlte jede Spur, weshalb zwei Uhu-Experten - der ehrenamtlich im Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) engagierte Stefan Riedl und sein Kollege Dieter Aichner - davon ausgingen, dass die Vögel ausgesetzt wurden.

"Adoption" in Oberbayern

Normalerweise hätten die Jungtiere allein keine Überlebenschance gehabt, so das Amt weiter. Deshalb wurden sie nach dem Fund erst einmal von Menschenhand versorgt. Parallel wurde über den LBV nach einem Uhu-Paar gesucht, das Nachwuchs im selben Alter hatte.

Im Landkreis Freising wurde man fündig und die Neufahrner Uhus wurden dem dortigen Uhu-Paar am 14. Mai quasi "untergeschoben", wie das Landshuter Landratsamt dem BR auf Nachfrage mitteilte. Die Uhus akzeptierten die Neuankömmlinge und werden dem Nachwuchs bis zum Herbst alles lernen, was sie zum selbständigen Überleben in der Natur brauchen.

Carolin Seethaler von der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt bedankte sich bei den Ehrenamtlichen des LBV für das Engagement zum Erhalt des Uhus als heimische Art: "Die Natur braucht starke Unterstützer und ohne Stefan Riedl und seine Mitstreiter hätten die beiden Nestlinge keine Chance gehabt."

Uhu-Bestand ist gewachsen

Der Uhu ist die größte Art in der Familie der Eulen mit einer Flügel-Spannweite von bis zu 1,80 Metern, und er ist ein nahezu lautloser Jäger. Stand er in den 1960er-Jahren noch vor dem Aussterben, so hat sich sein Bestand inzwischen deutlich erholt. In Bayern gibt es laut Schätzungen aktuell mehrere Hundert Brutpaare.

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