E-Scooter auf einem speziellen Stellplatz am Nürnberger Rathaus
Bildrechte: BR/Michael Reiner

Neues E-Scooter-Konzept in Nürnberg: Die Roller dürfen nur noch auf speziellen Flächen abgestellt werden. Sonst wird es für die Nutzer teuer.

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Neue Parkregeln für E-Scooter in Nürnberg können teuer werden

Wer falsch parkt, der muss zahlen. Das gilt in Nürnberg bald auch für Nutzer vor E-Scootern. Ab Mai können die in weiten Teilen der Stadt nur noch auf speziellen Flächen abgestellt werden. Ansonsten läuft die Uhr weiter. Und auch die Stadt kassiert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Beschwerden füllen Aktenschränke und sorgen auf Bürgerversammlungen regelmäßig für aufgeregte Diskussionen. E-Scooter, die kreuz und quer auf Gehwegen und Plätzen stehen, über die Fußgänger stolpern, die eine Gefahr für blinde Menschen und ein Ärgernis für Rollstuhlfahrer sind. Andere Städte in Europa haben die Elektroroller verboten. In Deutschland sieht das die Straßenverkehrsordnung nicht vor. Die Kommunen müssen einen anderen Weg gehen.

Den präsentierte am Donnerstag Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) mit einem Teil seiner Referentenriege. Er unterzeichnete einen Sondernutzungsvertrag mit den fünf in Nürnberg vertretenen Verleihfirmen. Darin ist das Parkkonzept festgelegt, mit dem König seine Stadt "aufräumen" will, wie er bei der Vertragsunterzeichnung mehrmals betonte. Innerhalb der Altstadt und des Bundesstraßenrings werden rund 300 Sammelparkplätze eingerichtet.

Zahl der Roller beschränkt

Nur wenn die Roller auf einem dieser speziell gekennzeichneten Parkplätze abgestellt werden, lässt sich der Verleihvorgang beenden. Ansonsten läuft die Uhr weiter. Und das kann für die Nutzer richtig teuer werden. Sie müssen zahlen, bis sie das Gefährt ordnungsgemäß geparkt haben. Außerdem wird im Vertrag eine neue Obergrenze für E-Scooter vereinbart. Künftig sind nur noch insgesamt 4.000 Roller in Nürnberg zugelassen, 2.000 weniger als bisher.

Die Sondernutzung lässt sich die Stadt Nürnberg übrigens bezahlen. 50 Euro sind pro Jahr und Roller fällig, sagt Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU). Macht insgesamt 200.000 Euro für die klamme Stadtkasse.

E-Roller sind nicht nur Spaß-Fahrzeuge

Anders als beispielsweise in Berlin oder München gilt das Parkkonzept nicht nur in der Innenstadt. Es sollen auch die dicht besiedelten Wohngebiete innerhalb des Rings geschützt werden. Eine Fläche von immerhin 22,3 Quadratkilometern, so groß wie in keiner anderen Stadt Deutschlands, rechnet Baureferent Daniel Ulrich vor. Außerhalb davon können die Roller wie bisher überall abgestellt werden. Gerade für die letzten paar hundert Meter von der U-Bahn-, Tram- oder Bushaltestelle bis vor die Haustür seien E-Scooter ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs, so Frank Jülich, der Chef des städtischen Verkehrsplanungsamtes.

Das Roller-Geschäft läuft gut

Die fünf Verleihfirmen in Nürnberg befürchten übrigens keinen Einbruch ihrer Geschäfte. Sie loben die konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt und gehen davon aus, dass die weniger gewordenen Roller eben häufiger genutzt werden. Stephan Boelte von Anbieter Voi berichtet, dass die Wachstumsraten bei den Ausleihen weiterhin im zweistelligen Prozentbereich liegen würden. Voi war 2019 der erste E-Scooter-Verleiher in Nürnberg und hat bis heute rund fünf Millionen Fahrten gezählt.

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