Eine Ärztin schüttelt einer Schwangeren die Hand.
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Die Elternberatung "U0" soll diverse Themen abdecken, von Impfungen bis hin zum Stillen. (Symbolbild)

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Nach Testphase in Bayern: Bundesweite Elternberatung vor Geburt

Seit 1. Januar können sich werdende Eltern schon vor der Geburt in einer Arztpraxis beraten lassen. Das Angebot war zunächst in einem Pilotprojekt in Bayern getestet worden. Nun bieten die Betriebskrankenkassen die "U0"-Beratung bundesweit an.

Wie sollte die Schlafumgebung für unser Neugeborenes aussehen? Welche Impfungen benötigt das Kind, welche nicht? Worauf ist beim Thema Stillen zu achten? Fragen wie diesen müssen sich alle werdenden und frischen Eltern stellen. Um sie dabei zu unterstützen, bieten die Betriebskrankenkassen nun bundesweit die "U0"-Elternberatung noch vor der Geburt an.

"Viele Eltern sind in den Wochen um die Geburt vom Informationsfluss und Entscheidungsbedarf überlastet. Mit dem Zusatzangebot der U0 nehmen wir ihnen den Druck, indem wir in Kooperation mit gynäkologischen sowie kinder- und jugendärztlichen Praxen die Vorsorgeangebote vorziehen, verknüpfen und ergänzen", betonen Stefan Bäumler, Vorsitzender der Mitgliederversammlung, und Gerhard Fuchs, Vorsitzender des Vertragsausschusses der Vertragsarbeitsgemeinschaft der Betriebskrankenkassen (BKK) in Bayern.

Elternberatung "U0": Von Unfallschutz bis hin zu Hilfsangeboten

Bei der Beratung würde es neben Themen wie Stillen und Impfungen auch um Neugeborenen-Screening und Unfallschutz gehen. Zudem sollen etwa auch die optimale Schlafumgebung und Hilfsangebote bei Schwierigkeiten in den ersten Lebensmonaten besprochen werden. Die Beratung soll Eltern dabei helfen, ihren Neugeborenen einen noch besseren Start ins Leben bieten zu können. Angelehnt an die Früherkennungsuntersuchungen für Kinder würden Eltern bereits vor der Geburt beraten, wie sie die Gesundheit ihrer Neugeborenen bestmöglich schützen und fördern könnten, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Sonntag in München mit.

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  • Pilotprojekt fand in ausgewählten bayerischen Regionen statt

    Gestartet war das Angebot als Pilotprojekt des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Dieses war gemeinsam mit den bayerischen Landesverbänden des BVKJ (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte) und des BVF (Berufsverband der Frauenärzte) sowie Paednetz Bayern entstanden.

    Von Juli 2021 bis Dezember 2022 waren in ausgewählten Stadt- und Landkreisen Bayerns Schwangere zunächst in den gynäkologischen Praxen über die Möglichkeit der Elternberatung informiert worden, die Beratung selbst erfolgte – in Anlehnung an die U-Untersuchungen – als "U0" in den teilnehmenden Pilot-Kinder- und Jugendarztpraxen.

    Seit 1. Januar bieten Betriebskrankenkassen die "U0" bundesweit an

    "Rund 50 Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte in München, Augsburg, Regensburg, Rottal-Inn, Altötting, Lauf und Roth haben im Rahmen des Projektes die U0 angeboten – und das mit Erfolg! Im Zuge der U0 wurden in Bayern rund 500 Elterngespräche geführt", wird Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek in einer Pressemitteilung des Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege zitiert. Seit dem 1. Januar können werdende Eltern bundesweit das Angebot nutzen.

    Um zu erfassen, ob die Beratung für die Familien hilfreich ist, wird das bayerische Projekt vom LGL auch mit einer Studie begleitet. Detaillierte Studienergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen.

    Mit Informationen von epd

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