Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München
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Dieter Reiter

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Münchens OB Reiter fordert raschen Tarifabschluss

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst dauert an, weitere Streiks drohen. Münchens Oberbürgermeister Reiter dringt im BR-Interview auf eine schnelle Einigung. Insgesamt hätte er in dem Prozess gern weniger Streikrunden.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 am Samstagvormittag am .

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter dringt auf eine schnelle Einigung im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes. Er zeigte Verständnis für beide Positionen: "Insbesondere wenn es nächste Woche noch weitergeht mit den Streiks, habe ich volles Verständnis zum einen für Bürgerinnen und Bürger, die es einfach nur nervt", so der SPD-Politiker am Samstag im Bayerischen Rundfunk. "Andererseits habe ich auch Verständnis für die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst, die einen belastenden Job machen in einer doch teuren Stadt wie München bei einer Rekordinflation seit Jahrzehnten."

Reiter: Nicht so viele Streikrunden

Reiter wünscht sich, dass "man nicht so viele Streikrunden fahren" müsste, dass die Beteiligten sich viel öfter zusammensetzen würden. "Alles ist klar, die Arbeitgeber wissen auch, dass es diesmal ein sattes Lohnplus geben wird und geben muss. Natürlich sind die öffentlichen Kassen auch klamm. Aber ganz ehrlich: Ich hab bei der Stadt München mittlerweile auch das Problem, meine Arbeitskräfte zu finden." In den vom Streik betroffenen Bereichen, etwa Müllabfuhr oder öffentlicher Nahverkehr, "ist es halt auch etwas, wo es mir nichts nützt, wenn ich weniger zahlen würde, wenn ich gleichzeitig das Ganze aber nicht mehr betreiben kann", sagte Reiter.

Er hatte jüngst höhere Löhne per Tarifvertrag in Ballungsräumen vorgeschlagen. Damit stieß er auf wenig Gegenliebe bei Gewerkschaften, aber auch im kommunalen Arbeitgeberlager.

Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst

Bund und Kommunen haben ihren 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst in dem bundesweiten Tarifstreit fünf Prozent mehr Lohn und 2.500 Euro Einmalzahlungen bei 27 Monaten Laufzeit angeboten. Die Gewerkschaft Verdi hat das als "Frechheit" abgelehnt und fordert weiterhin 10,5 Prozent bei einem Jahr Laufzeit, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die dritte Verhandlungsrunde ist erst für Ende März geplant.

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