Markus Blume, CSU-Generalsekretär
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Markus Blume, CSU-Generalsekretär im Kontrovers-Interview

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Markus Blume zu BR-BayernTrend: "Jeder muss sich prüfen"

Nur noch auf 36 Prozent würde die CSU bei der Sonntagsfrage des BR-Bayerntrends kommen. CSU-Generalsekretär Blume bemüht sich im Interview mit dem BR-Politikmagazin Kontrovers um Schadensbegrenzung.

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Der BR-BayernTrend – ein Paukenschlag für das politische Bayern. Und besonders für die CSU. 36 Prozent bei der Sonntagsfrage: Ein solches Ergebnis würde sogar noch unter dem schlechten Abschneiden der Christsozialen bei der Landtagswahl 2018 liegen. Markus Blume ist Generalsekretär der CSU. Seine größte Herausforderung wird in den nächsten Monaten die Organisation eines möglichst erfolgreichen Landtagswahlkampfes für seine Partei sein.

Das aktuelle Ergebnis des BayernTrend setzt Blume in Relation zum Abschneiden bei der Bundestagswahl 2021. Da hatte die CSU etwas weniger als 32 Prozent der Stimmen eingefahren: "Kein schönes Ergebnis. Aber insofern zeigt der Pfeil bei dieser Umfrage wieder nach oben. Aber wir sind natürlich nicht da, wo wir sein wollen." Die Zeiten, in denen die CSU sich selbst mit großer Selbstverständlichkeit bei Ergebnissen von 50 Plus x gesehen hat, sind aber offenbar vorbei.

Einmal Corona – und wieder zurück?

Mit Blick auf die Umfragewerte, stellen die vergangenen beiden Jahre offenbar eine Ausnahme dar. Denn gerade zu Beginn der Pandemie hatte die CSU und insbesondere Ministerpräsident Söder immer wieder Bestnoten von den Befragten erhalten – zum Teil Zustimmungswerte von über 90 Prozent. Doch diese Phase ist vorbei.

52 Prozent der Befragten beim BR-BayernTrend geben zum Beispiel an, mit dem Corona-Krisenmanagement der Landesregierung wenig bis gar nicht zufrieden zu sein. Damit findet das Agieren der Staatsregierung in der Corona-Krise erstmals keine mehrheitliche Unterstützung in der Bevölkerung. "Es gibt keine Regierung der Welt, die mit Corona Rückenwind hat", argumentiert Blume im Interview mit dem BR-Politikmagazin Kontrovers. "Alle Länder kämpfen mit dem richtigen Corona-Management. Die einen wollen mehr Maßnahmen, die anderen weniger."

"Es gab schon einfachere Zeiten"

Der CSU-Generalsekretär beobachtet eine Zerrissenheit der Gesellschaft und betrachtet das Abschneiden seiner Partei bei der aktuellen Umfrage sogar als Vertrauensbeweis der Wähler. Schließlich läge die CSU mit großem Abstand vor allen anderen Parteien. Also, alles richtig gemacht? Einfach weiter so?

Blume hadert hier kurz mit sich, relativiert die Situation aber sogleich: "Jeder muss sich prüfen in diesen Zeiten. Es gab vielleicht schon einfachere Zeiten, in denen man eine Volkspartei durch stürmische See gesteuert hat. Und insofern muss man auch in jeder Zeit neue Antworten geben. Es gibt heute in Europa quasi keine Partei mehr, die mit absoluten Mehrheiten regieren kann. Umso anspruchsvoller ist es die völlig unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen." Für den Landtagswahlkampf will die CSU in den nächsten Wochen eine "Bestaufstellung" hinbekommen. Ob dafür auch eine Kabinettsumbildung im Raum steht, ließ Blume im Interview mit Kontrovers allerdings offen.

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