Arzt untersucht Patientin
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Long und Post Covid: Fallzahlen in Bayern deutlich gestiegen

Corona-Erkrankungen können schwere Folgen haben. Allein von Januar bis September 2022 erwischte es in Bayern 350.000 Menschen mit längerfristigen Symptomen. Der Freistaat will Long-Covid-Forschende nun besser vernetzen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Sonntag am .

In Bayern wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 insgesamt 350.000 Fälle von Long Covid oder Post Covid gezählt. Das hat Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unter Berufung auf Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung erklärt. Im gesamten Jahr 2021 seien nur 150.000 Fälle bekanntgeworden, betonte der Minister mit Blick auf ein Netzwerktreffen zur Versorgungsforschung für die Langzeiterkrankung am 1. März.

Long und Post Covid: Einfachste Tätigkeiten fallen schwer

"Die Betroffenen leiden unter krankhafter Erschöpfung, Atemnot, Konzentrations-, Wortfindungs- und Gedächtnisstörungen. Einfachste Alltagsaktivitäten wie Einkaufen, Spazieren gehen und Duschen fallen schwer", beschrieb Holetschek.

Der Begriff Long Covid umfasst Symptome, die mehr als vier Wochen nach der Ansteckung fortbestehen, sich verschlechtern oder neu auftreten. Als Post-Covid-Syndrom werden im Unterschied dazu Symptome bezeichnet, die sich während oder nach einer Covid-19-Erkrankung entwickeln, länger als zwölf Wochen andauern und nicht durch eine alternative Diagnose erklärt werden können.

Covid-Forschung: Freistaat will Wissenschaftler vernetzen

Als Corona-Langzeitfolgen werden inzwischen mehr als 200 mögliche Symptome beschrieben. Mit dem Netzwerktreffen sollen die Akteure zur Behandlung der Erkrankung näher zusammengebracht werden. Der Freistaat fördert mehrere Forschungsprojekte, unter anderem für Langzeit-Corona bei Kindern. Als eines der ersten Bundesländer habe Bayern fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Wie kann man sich vor Long Covid schützen?

Der beste Schutz vor Long Covid ist, nicht an SARS-CoV-2 zu erkranken. Nach über drei Jahren Pandemie dürften das aber nicht mehr viele sein, die noch gar nicht mit dem Virus in Kontakt kamen. Wer an Corona erkrankt, kann einen leichten oder schwereren Verlauf haben – mit der Omikron-Variante sind schwere Verläufe seltener geworden.

Auch die Impfung trägt zu einem leichteren Verlauf bei und Studien zufolge sorgt sie auch dafür, seltener an Long Covid zu erkranken, so das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Dabei könne eine Impfung auch nach durchgemachter Infektion helfen, den Krankheitsverlauf und Anzeichen von Long Covid zu mildern.

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