Das Ausflugsschiff "Sissi" in Passau
Bildrechte: Donauschifffahrt Wurm & Noé

Das Ausflugsschiff "Sissi" in Passau

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Leinen los nach der Corona-Flaute: Personenschifffahrt startet

Zwei Jahre war Flaute. Jetzt hofft die Schifffahrt wieder auf bessere Zeiten. Am kommenden Sonntag startet in Passau die diesjährige Saison mit den ersten Dreiflüsse-Rundfahrten. Und auch in Regensburg und Kelheim heißt es demnächst "Leinen los".

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Mitarbeiter putzen noch die großen Fenster, auf den Tischen unter Deck steht schon der Blumenschmuck, die weißen Anzüge der Kapitäne sind gebügelt. Am Sonntag geht es los: Tagesausflügler und andere Touristen können die Altstadt von Passau dann wieder vom Wasser aus bestaunen.

Ziel: eine halbe Million Gäste

"Nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Einschränken möchten wir diese Saison endlich wieder durchstarten", hofft Margit Noé von der Donauschifffahrt Wurm & Noé. Ob die Zahlen aus den Zeiten vor der Pandemie mit jährlich etwa 500.000 Gästen erreicht würden, ist offen. Aber: "Wenn wir nur zehn bis 20 Prozent darunterliegen, wären wir schon ganz zufrieden."

Ein Euro Treibstoffaufschlag

Wurm & Noé sind mit acht Schiffen auf den Passauer Flüssen unterwegs, in Regensburg und Linz mit drei beziehungsweise einem Schiff. Bis 2. April gilt hier noch die 3G-Regel. Um die steigenden Energiekosten auszugleichen, werde man eine Art Treibstoffaufschlag einführen: einen Euro auf jedes Einzelticket. Man werde aber flexibel reagieren und die Tickets je nach Entwicklung wieder billiger anbieten.

"Massive Angst um die Schifffahrt"

Die Jahre 2020 und 2021 seien für die Schiffsausflugsbranche besorgniserregend gewesen, sagte Florian Noé rückblickend: "Wir hatten wegen Corona tatsächlich massive Angst um die Schifffahrt hier in Passau." Aber: Mit neuen beziehungsweise aufpolierten Schiffen und digitalisierten Buchungsabläufen könne man zuversichtlich in die Saison gehen. Eine zusätzliche Attraktion soll das Erlebnisschiff "Barefoot Boat by Til Schweiger" werden. Der Hollywood-Schauspieler wird Ende April persönlich nach Passau kommen, um das Schiff einzuweihen.

"MS Anton Bruckner" wird verschrottet

Ein Schiff dagegen wird die Passauer Flotte verlassen. Erstmals in der fast 50-jährigen Firmengeschichte von Wurm und Noé beziehungsweise Wurm und Köck wird ein Schiff, und zwar die "MS Anton Bruckner", verschrottet. Die Sanierung des in den 1970er-Jahren gebauten Passagierboots rentiere sich nicht mehr, heißt es von der Reederei.

Hoffen auf mehr Binnenreisen

Wie sich die Ukraine-Krise - neben steigenden Dieselpreisen - noch auf den Schiffstourismus auswirken werde, lasse sich schwer vorhersagen. Florian Noé kann sich vorstellen, dass die Binnenreisen mehr und die Auslandsreisen weniger werden.

Am 26. März geht es in Kelheim los

Auch die Personenschifffahrt in Regensburg und Kelheim startet demnächst in die neue Saison. "Leinen los" heißt es zuerst in Kelheim: Die Gesellschaft der "Vereinigten Schifffahrtsunternehmen Kelheim", zu der sich vier Anbieter zusammengeschlossen haben, wollen ihre Linienfahrten zwischen der niederbayerischen Stadt und dem Kloster Weltenburg bereits am 26. März wiederaufnehmen. Auf allen Schiffen gilt dann die 3G-Regel.

Regensburger Schifffahrt erst nach Ostern

Bis Ostern befinde man sich noch in der Winterpause, heißt es dagegen auf der Homepage der Regensburger Personenschifffahrt Klinger, neben dem Passauer Unternehmen Wurm und Noé einer der größeren Anbieter von Rundfahrten im Regensburger Donauabschnitt. Ab 16. April sollen sowohl die vier Klinger-Schiffe als auch die Kristallflotte von Wurm und Noé wieder auf dem Wasser unterwegs sein, unter anderem mit Fahrten zur Walhalla.

Bisher nur wenige Kreuzfahrtschiffe

Der Saisonstart des Kreuzfahrttourismus dürfte allerdings noch dauern: Laut dem Regensburger Stadtwerk, das die Anlegestelle betreibt, haben sich für das Frühjahr bisher nur wenige Kreuzfahrtschiffe angemeldet. Für die Sommermonate Juni und Juli gibt es dagegen schon viele Anmeldungen. "Wir rechnen damit, dass wir im Sommer annähernd das Niveau erreichen wie vor der Pandemie. Die Zahl der Anlandungen vom Vorjahr werden wir daher deutlich übertreffen", teilt Stadtwerksprecher Martin Gottschalk auf BR-Nachfrage mit. 2021 haben laut Stadtwerk 263 Kreuzfahrtschiffe in Regensburg festgemacht. 2020 waren es gerade mal 78. Zum Vergleich: Vor der Pandemie legten rund 1.000 Kreuzfahrtschiffe in Regensburg an. "Diese Zahl werden wir aber dieses Jahr noch nicht erreichen", so Gottschalk.

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