Auf einer Karte des Freistaats Bayern ist der Regierungsbezirk Oberpfalz blau hervorgehoben.
Bildrechte: BR

Am 8. Oktober 2023 werden auch in der Oberpfalz die Abgeordneten für den 19. Bayerischen Landtag gewählt.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Landtagswahl 2023: Wo es in der Oberpfalz interessant wird

Mit Spannung wird am 8. Oktober ab 18 Uhr auf TV-Geräte, Computerbildschirme oder Handys geschaut. Wie haben die Menschen in der Oberpfalz gewählt? Eine Übersicht über Stimmkreise, Kandidaten und spannende Duelle in der Oberpfalz.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Acht Direktmandate – so viele werden in der Oberpfalz am 8. Oktober vergeben. 2018 gingen alle an die CSU. Dazu kamen zehn Abgeordnete, die über die Parteilisten den Sprung in den Landtag schafften. Einige Abgeordnete treten aber nicht wieder an – oder wurden nicht nominiert.

Neue Gesichter in Regensburg

Im Stimmkreis Regensburg-Stadt gehen CSU und SPD mit ganz neuen Kandidaten ins Rennen um das Direktmandat. Für die CSU bewirbt sich der Polizist Jürgen Eberwein. Der 57-Jährige tritt die Nachfolge von Franz Rieger an. Dieser war 2021 vom Landgericht Regensburg in Zusammenhang mit der Regensburger Parteispendenaffäre wegen Erpressung und der Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Nachdem das Urteil rechtskräftig wurde, war er aus der CSU-Fraktion ausgetreten.

2018 hatte sich Rieger noch mit 28,2 Prozent der Stimmen das Direktmandat erkämpft, obwohl damals schon gegen ihn ermittelt wurde. Platz zwei ging an Jürgen Mistol (24,8 Prozent). Der 58-Jährige tritt auch diesmal wieder für Bündnis 90/Die Grünen an, während die SPD mit dem Wenzenbacher Bürgermeister Sebastian Koch einen neuen Kandidaten aufgestellt hat. Der 36-Jährige setzte sich bei der Wahl des Direktkandidaten deutlich durch - unter anderem gegen die langjährige Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Margit Wild.

Insgesamt bewerben sich in Regensburg zwölf Frauen und Männer um das Direktmandat. Bei der Linken ist mit der Schülerin Xenija Schulz (Jahrgang 2005) die bayernweit jüngste weibliche Listenkandidatin für die Landtagswahl zu finden.

Sinzinger Bürgermeister will in den Landtag

Einen neuen Kandidaten präsentiert die CSU auch für den Stimmkreis Regensburg-Land. Dort wurde der Erste Bürgermeister von Sinzing, Patrick Grossmann, nominiert. Der 47-Jährige folgt auf Sylvia Stiersdorfer, die nach 20 Jahren als Abgeordnete im Landtag nicht mehr antritt. Insgesamt bewerben sich in Regensburg-Land elf Kandidatinnen und Kandidaten um einen Abgeordnetenplatz im Maximilianeum. Darunter ist auch Tobias Gotthard, der bereits seit 2018 für die Freien Wähler im Landtag sitzt und auf Listenplatz eins bei den Freien Wählern in der Oberpfalz steht.

Junge Herausforderer für den "Stimmenkönig"

Bei der Landtagswahl 2018 holte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker aus Lupburg das beste Ergebnis aller Direktkandidatinnen und -kandidaten im Freistaat. Der CSU-Politiker erhielt 50,3 Prozent der Erststimmen und distanzierte seine Mitbewerber damit deutlich. In diesem Jahr sieht sich der 55-Jährige einer ganzen Reihe deutlich jüngerer Herausforderer und Herausforderinnen gegenüber. Marco Winkler (Die Linke), der auch parallel zur Landtagswahl für das Oberbürgermeisteramt in Neumarkt kandidiert, Maurizio Maier (FDP), Rebecca Frank (SPD), Nicole Brock (Bündnis 90/Die Grünen) und Daisy Miranda (Freie Wähler) sind allesamt zwischen 1989 und 2000 geboren.

Zum Ersten, zum Zweiten – und zum Dritten?

Mit Harald Schwartz aus Kümmersbruck, Gerhard Hopp aus Runding und Alexander Flierl aus Oberviechtach treten in den Stimmkreisen Amberg-Sulzbach, Cham und Schwandorf die drei amtierenden Direktmandatsträger der CSU auch dieses Jahr wieder an. Sie alle gehören dem Parlament bereits seit zehn Jahren an und bewerben sich nun um eine dritte Periode als Mitglieder des Landtags. Schwartz, 54 Jahre alt, sieht sich im Stimmkreis Amberg-Sulzbach neun weiteren Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. Auf der Liste der Linken findet sich mit der Rentnerin Elfie Albert aus Pyrbaum (Jahrgang 1942) die zweitälteste Landtags-Kandidatin in diesem Jahr – nach Ex-Focus-Chef Helmut Markwort, der in Oberbayern wieder für die FDP kandidiert.

Alt und Jung auf Listenplätzen

Im Stimmkreis Cham hatte 2018 Gerhard Hopp aus Runding deutlich gegen den Freie-Wähler-Mann Robert Riedl gewonnen. Der rückte Anfang 2022 in den Landtag nach, tritt aber nun nicht mehr an. Stattdessen schicken die Freien Wähler nach einer Kampfabstimmung seinen Büroleiter Julian Preidl, Jahrgang 1995, ins Rennen. Außerdem bewerben sich acht weitere Kandidaten.

Zwölf Kandidatinnen und Kandidaten ringen im Stimmkreis Schwandorf um das Direktmandat, das vor fünf Jahren klar an Alexander Flierl aus Oberviechtach gegangen war. Lucas Pöllinger aus Nittenau tritt auf Platz zehn der Oberpfalz-Liste von Bündnis 90/Die Grünen an. 2005 geboren, ist er der zweitjüngste Landtagskandidat im Freistaat.

Abgeordneten-Triell in der Nordoberpfalz

In den Stimmkreisen Tirschenreuth und Weiden stehen jeweils drei amtierende Landtagsabgeordnete auf den Stimmzetteln. In Tirschenreuth versucht der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU im Landtag, Tobias Reiß aus Brand, sein Direktmandat zu verteidigen. 2018 hatte er 47,4 Prozent der Stimmen erhalten und damit Bernhard Schmidt von den Freien Wählern (14,6 Prozent) deutlich distanziert. Schmidt tritt auch jetzt wieder an. Außerdem stehen im dünnbesiedeltsten Stimmkreis Bayerns die Landtagsabordneten Anna Schwamberger (Bündnis 90/Die Grünen) und Stefan Löw (AfD) zur Wahl sowie sechs weitere Kandidaten.

Vier Listen-"Einser" wollen Weidener Direktmandat

Im Stimmkreis Weiden will Stephan Oetzinger aus Mantel sein Direktmandat verteidigen, das er vor fünf Jahren unter anderem gegen die langjährige SPD-Landtagsabgeordnete Annette Karl gewonnen hatte. Die 63-Jährige tritt aber nach 15 Jahren im Parlament nicht wieder an. Dafür fordern gleich vier Listenführer aus der Oberpfalz CSU-Mann Oetzinger heraus: für die SPD Nicole Bäumler, dazu Laura Weber (Bündnis 90/Die Grünen), Roland Magerl (AfD) und Christoph Skutella (FDP). Die letzten beiden sitzen wie Oetzinger seit 2018 ebenfalls im Landtag.

BR24 Kandidaten-Check: Wofür stehen die Direktkandidatinnen und -kandidaten der Landtagswahl in Bayern? Ihnen allen haben wir dieselben Fragen zu den relevantesten Themen des Wahlkampfs gestellt, mehr als 800 haben teilgenommen. Geben Sie im Tool Ihren Wohnort, Stimmkreis oder Ihre Postleitzahl ein und finden Sie heraus, wie die Bewerber geantwortet haben:

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!