Eine Portion Gänsekeule mit Rotkraut und Klößen
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Wegen der Grippe- und Coronawelle wurden Weihnachtsfeiern vorsorglich abgesagt

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Krankheitswelle: "Noch nie so viele abgesagte Weihnachtsfeiern"

Eine Grippe- und Coronawelle sorgt derzeit offenbar für Vorsicht bei Betrieben und Behörden: Ungewöhnlich viele haben vorsorglich ihre Weihnachtsfeiern abgesagt. "Das hat es noch nie gegeben", sagt ein Gastronom aus Passau.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Aus Sorge, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten sich eine Erkältung einfangen, sagen manche Betriebe und Behörden dieses Jahr ihre bereits geplanten Weihnachtsfeiern ab. So erlebt es der Gastronom Josef Feichtinger. Er betreibt "Das Oberhaus" in Passau. Für ihn eine ungewohnte Situation: "Ich bin seit 20 Jahren Gastronom, und das hat es noch nie gegeben, dass eine Weihnachtsfeier kurzfristig abgesagt wurde."

Weihnachtsfeiern werden abgesagt oder kleiner als geplant

Aktuell sei die Vorsicht bei seiner Kundschaft auffällig: "Wir haben fast jede Woche eine Weihnachtsfeier, die abgesagt wird, oder halt wirklich 20 Prozent weniger Gäste", berichtet Feichtinger dem BR. "Eine Gemeinde habe ihm zum Beispiel gesagt, man könne es sich nicht leisten, den Betrieb womöglich nicht aufrechterhalten zu können. "Ich kenn’ das gar nicht", sagt der Wirt. Das sei schon seltsam. "Das ist klar, da trifft sich dann der ganze Betrieb auf engstem Raum. Sie feiern, trinken Glühwein. Braucht ja nur einer Grippe haben, dann fallen sie aus. Ist ja bei uns im Betrieb genau das Gleiche."

Teil des wichtigen Dezember-Umsatzes fehlt

"Ja, ich hab Verständnis dafür", betont Feichtinger. Auch wenn ihm dadurch ein Teil des wichtigen Dezember-Umsatzes fehlt. Eine abgesagte Weihnachtsfeier seien 30 bis 70 Personen, "ein Raum, den wir dann halt nicht bespielen können. Und kurzfristig kriegt man keine zweite Weihnachtsfeier". Einen Ausfall einfordern will Feichtinger allerdings nicht: "Eigentlich würde es auch im Vertrag drinstehen, dass wir was fordern können. Wollen wir nicht, machen wir nicht, und die Gäste kommen ja vielleicht wieder im kommenden Jahr."

Die meisten Corona-Infektionen in Niederbayern

Tatsächlich ächzt die Region derzeit unter einer Grippewelle, vor allem einer Covid-19-Welle. Niederbayern ist von Corona-Neuinfektionen derzeit in Bayern am stärksten betroffen. Pro 100.000 Einwohner wurden in der letzten Woche 45 Corona-Fälle gemeldet - wobei aber längst nicht mehr so intensiv getestet wird. Dahinter rangiert die Oberpfalz. Ein Sprecher des Gesundheitsamts Weiden bestätigte dem BR am Mittwoch: "Die Krankheitslast der Bevölkerung ist derzeit wirklich sehr hoch."

Die höchsten Inzidenzen in Bayern haben aktuell der Landkreis Freyung-Grafenau, die Städte Weiden und Amberg sowie der Landkreis Cham.

Die Abwasserüberwachung des bayerischen Gesundheitsministeriums an 29 Standorten in Bayern ergibt, dass die Zahlen im Raum München und Nürnberg steigen, in Straubing und Weiden leicht steigen sowie in Passau und Regensburg nahezu unverändert sind.

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