Detlef Gelfert sucht dringend jemanden, der den Spätdienst am Wochenende übernehmen kann. "Ihr kennt ja die Lage im Moment: Lauter Krankmeldungen", sagt der Teamleiter der Notaufnahme des Klinikums Fürth zu zwei Kolleginnen. Auch wenn die beiden erschöpft sind, springen sie ein.
Viele Personal-Krankmeldungen in der Notaufnahme
21 Ärztinnen und Pflegekräfte haben in der Fürther Notaufnahme täglich Dienst – allein an diesem Tag haben sich vier von ihnen krankgemeldet. Für Teamleiter Gelfert wird es immer schwieriger, Ersatz zu organisieren.
"Mittlerweile muss ich wirklich betteln, dass sie dann trotzdem noch einspringen." Detlef Gelfer, Teamleiter der Notaufnahme des Klinikums Fürth.
Arbeiten mit Corona-Schutzmontur
Die Engpässe des Personals kommen in der Fürther Notaufnahme zu einer Zeit, in der die Arbeitsbelastung höher ist, als vor der Pandemie. Weil potenziell jeder Patient in der Notaufnahme auch Corona positiv sein könnte, müssen sich Chefarzt Prof. Harald Dormann und sein Team vor jeder Behandlung eine neue Schutzmontur aus Brille, Visier und Mantel anziehen.
Das kostet Zeit und ist eine Mehrfachbelastung, sagt Dormann "Weil wir nicht einfach durch die Zimmer wandern können und uns bei jedem Patienten neu ankleiden müssen mit der Schutzausrüstung, haben wir einen deutlich zusätzlichen Personalbedarf." Hinzu kommen die vielen Tests: Egal ob nach einem Unfall oder bei Verdacht auf Herzinfarkt: Alle Patienten werden mit Antigen-Schnelltests getestet, wer stationär aufgenommen wird, wird auch PCR-getestet.
Freiwillige werden als Klinik-Helfer geschult
Weil auch andere Bereiche des Krankenhauses nicht von Personalausfall verschont bleiben, hat das Klinikum Fürth vor einigen Wochen Freiwillige gesucht, die das Pflegepersonal entlasten sollen. Mittlerweile haben sich 33 Menschen gemeldet, teilweise werden sie noch geschult. Je nachdem, wie viele medizinische Vorkenntnisse sie haben, werden sie unterschiedlich eingesetzt. Auch Hilfe beim Bettentransport oder bei der Wäsche kann das Pflegepersonal entlasten.
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