Das Justizgebäude in Aschaffenburg
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Kinderpornografie: Anklage gegen Lehrer aus Raum Aschaffenburg

Ein Lehrer aus dem Raum Aschaffenburg soll kinderpornografische Bilder auf seinem PC gespeichert und auf der Personaltoilette Aufnahmen gemacht haben. Gegen den Mann ist wegen Kinderpornografie und Verletzung der Privatsphäre Anklage erhoben worden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) in Bamberg hat Anklage gegen einen 60-jährigen Lehrer aus dem Landkreis Aschaffenburg erhoben. Er soll kinderpornografische Bilder auf seinem Rechner gespeichert haben. Wie das ZKI am Donnerstag, mitteilte, wird dem Mann außerdem die Verletzung höchstpersönlicher Lebensbereiche durch Bildaufnahmen in zwei Fällen vorgeworfen.

Vorwurf: Versteckte Kamera auf der Personaltoilette

Der Pädagoge soll von Dezember 2018 bis Januar 2020 ein Aufnahmegerät in der Personal-Toilette seiner Schule versteckt haben. Dabei habe er die Kamera so eingestellt, dass er Benutzerinnen des WC beim Toilettengang filmen konnte.

Von zwei seiner Kolleginnen habe er entsprechende Filmaufnahmen gemacht. Die Generalstaatsanwaltschaft hat in diesen Fällen das besondere öffentliche Interesse an der Strafverfolgung bejaht.

Bei Razzia auf belastendes Material gestoßen

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung im April 2022 waren die Ermittler auf eine geringe Anzahl kinderpornografischer Bilder auf dem Rechner des Mannes gestoßen. Da die sichergestellten Geräte und Datenträger teilweise verschlüsselt waren, nahm deren Auswertung erhebliche Zeit in Anspruch. Für den Besitz dieser Aufnahmen droht dem Mann eine Freiheitsstrafe von einem bis zu fünf Jahren. Für die unerlaubten Filmaufnahmen in der Schultoilette liegt der Strafrahmen bei einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren.

Nun muss das Schöffengericht in Aschaffenburg entscheiden, ob sie die Anklageschrift der Cybercrimestelle zulässt. Nach Auskunft der Zentralstelle für Cybercrime Bayern mit Sitz in Bamberg war der 60-Jährige aufgrund einer Mitteilung eines US-amerikanischen Online-Dienstes in den Fokus der Ermittler geraten.

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