Festungsturm
Bildrechte: Betz/Stadt Ingolstadt

Ein Vorschlag für das Kleine Haus in Ingolstadt: der Turm Baur.

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Kammerspiele Ingolstadt: Suche nach einem neuen Standort

Es geht wieder von vorn los: Nach dem Bürgerbegehren läuft in Ingolstadt erneut die Suche nach einem Standort für die Ersatzspielstätte des Stadttheaters. Nun hat die Stadt Alternativen präsentiert.

Zwölf neue Vorschläge liegen auf dem Tisch: Grundstücke für einen Neubau, aber auch schon bestehende Gebäude, die man umbauen könnte. Das Ingolstädter Stadttheater aus dem Jahr 1966 muss dringend saniert werden. Für die Zwischenzeit braucht es eine Ersatzspielstätte, die auch danach als Kleines Haus genutzt werden kann. Eigentlich war schon alles beschlossene Sache: Ein Neubau - Kammerspiele in der Ingolstädter Schutterstraße. Doch jetzt geht die Suche wieder von Neuem los.

Neue Suche nach Bürgerbegehren

Der Standort an der Schutterstraße war zwar vom Stadtrat beschlossen, dann kam allerdings ein Bürgerbegehren und die Wähler sprachen sich mit rund 60 Prozent gegen den Standort aus. Nun geht die Suche weiter. Jetzt hat die Stadt zwölf neue Vorschläge gemacht - alle mit Vor- und Nachteilen. Ein Vorschlag ist beispielsweise ein Grundstück im Norden der Stadt hinter dem Einkaufszentrum Westpark, direkt am Pius-Park, dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände gelegen. Das Problem hier: Das Grundstück liegt sehr weit außerhalb der Innenstadt. Bei anderen Standorten gibt es andere Nachteile.

Vorschläge mit verschiedenen Kritikpunkten

Neben dem Grundstück am Pius-Park gibt es elf weitere Alternativen. Doch auch bei ihnen gibt es verschiedene Kritikpunkte: Die Gebäude oder Grundstücke sind in privater Hand und die Verkaufsabsichten noch nicht eindeutig geklärt. Oft sind auch Altlasten auf den Grundstücken oder den Gebäuden zu erwarten. Bei Neubauten rechnen die Verantwortlichen mit hohen Kosten - und eventuell neuem Widerstand in der Bevölkerung. Oder: Ein Vorschlag liegt in der Nähe des Bahnhofs, dort ist mit viel Lärm und möglicherweise Vibration durch den Bahnverkehr zu rechnen.

Alternative: Bestehendes Gebäude nutzen

In Anbetracht der Zeit haben sich einige Stadträte für den Umbau eines bestehenden Gebäudes ausgesprochen. Auch Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) meinte, dass eine Bestandsnutzung ein "gewinnbringender Ansatz" sein könne. "Es müssen keine Bäume gefällt werden, keine Fläche wird versiegelt und es gibt keine Probleme mit Parkplätzen, die wegfallen würden", meinte der OB.

Man müsse auch eine sinnvolle Stadtentwicklung beachten: Er sprach sich für einen Standort in der Nähe der Innen- und Altstadt aus. Besonders gut kam der Vorschlag an, den Turm Baur umzubauen. Er ist Teil des Brückenkopfes am südlichen Donauufer, wurde zwischen 1828 und 1841 erbaut und muss in naher Zukunft ohnehin saniert werden. Den Innenhof des Turms könnte man überdachen, da sollte es laut Stadt keine Probleme mit dem Denkmalschutz geben. Die Stadträte sahen dabei den Vorteil, dass man keinen zeitintensiven und teuren Wettbewerb starten müsse und so schneller in die konkrete Bauphase übergehen könnte.

Entscheidung für neuen Standort 2023

In zwei Wochen wollen sich die Stadträte auf drei oder vier Vorschläge einigen, die dann näher geprüft werden sollen. Im Frühjahr 2023 könnte dann eventuell die Entscheidung für einen Standort für das Kleine Haus in Ingolstadt fallen - so der Oberbürgermeister.

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