Extremer Schneefall in München, ein Zollstock steckt im Schnee bei rekordträchtigen 45 Zentimetern.
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Extremer Schneefall in München, ein Zollstock steckt im Schnee bei rekordträchtigen 45 Zentimetern.

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Historisch viel Schnee: Rekorde in München und im Passauer Land

Verschneite Landschaften – an sich ein schöner Anblick. Frau Holle meint es im Süden Bayerns aber fast zu gut: München und Passau melden Dezember-Rekorde, anderswo fällt eine Allzeit-Bestmarke, am Alpenrand bleibt die Lage angespannt. Es wird zapfig.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Verantwortlich für den Dauerschneefall, der Teile Südbayerns einen Verkehrskollaps und auch Stromausfälle beschert hat, ist eine langgestreckte Tiefdruckzone im Zusammenspiel mit skandinavischer Polarluft. Die Kaltluft hatte sich hier bereits eingenistet, als das Tief am gestrigen Freitag seine Fühler in Richtung Bayern ausstreckte.

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Nachts mehr Schnee in München als in Garmisch-Partenkirchen

So ging der Schneeregen im größten Teil des Landes schon bald in Schnee über und dieser fasste dann auch auf dem Boden langsam Fuß – besonders im Süden, wo es intensiver schneite. Während sich im größten Teil Bayerns also eine Schneedecke auszubilden begann, fiel am Alpenrand in etwas milderer Luft noch Regen. Erst spätnachmittags und abends schneite es auch an den Alpen.

So kam es zu dem Kuriosum, dass sich der Schnee gegen Mitternacht im Münchner Raum 30 Zentimeter hoch auftürmte, während er in Garmisch-Partenkirchen gerade mal 20 Zentimeter erreichte.

Da das Tief mit seinen Schneewolken nur sehr langsam zieht, hielten die Schneefälle ungewöhnlich lange an. Inzwischen aber verliert das Tief allmählich seinen Einfluss auf unser Wetter. So lassen die Schneefälle im größten Teil Bayerns, auch vielerorts im Süden, bis Samstagabend nach.

45 Zentimeter in München, 73 Zentimeter in Rotthalmünster

Es steht jetzt schon fest, dass dieser markante Wintereinbruch Teilen des südbayerischen Flachlands Schneemassen beschert hat, wie sie in einem Dezember seit Jahrzehnten nicht mehr registriert wurden. So hat der Schnee in München am späten Mittag eine Höhe von 45 Zentimetern erreicht. Das ist neuer Dezemberrekord, seitdem in der Landeshauptstadt regelmäßig die Schneehöhe gemessen wird, das heißt seit Anfang der 1930er Jahre. Und auch Passau hat einen neuen Bestwert für Dezember gemeldet: 56 Zentimeter.

Das ist aber beides nichts gegen den neuen Allzeitrekord, der bereits am Morgen von der niederbayerischen Gemeinde Rotthalmünster im Süden des Passauer Landes gemeldet wurde: 73 Zentimeter. Damit wurde der alte Rekord aus dem Jahr 2006 (55 Zentimeter) geradezu pulverisiert.

Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD

Temperatursturz zu Wochenbeginn – es wird zapfig

Nicht nur die eingeflossene Kaltluft und der klare Himmel, auch die hohe Schneedecke tragen nun ganz wesentlich zum nächtlichen Temperatursturz auf Sonntag bei. Schnee enthält viel Luft und diese Luft ist ein wirksamer Isolator mit Blick auf den sogenannten Bodenwärmestrom. Der bei dieser Wetterlage weitaus wärmere Boden kann also seine Wärme nicht an die Luft abgeben. Die Folge sind zweistellige Minusgrade über dem Schnee. Weiter abflauende Winde und ein noch längeres Aufklaren erwarten die Meteorologen für die Nacht auf Montag. Da sind dann in ungünstigen Lagen Südbayerns Werte zwischen minus 15 und minus 20 Grad nicht auszuschließen.

Video: Schnee-Chaos in Bayern - das BR24live zum Nachsehen

02.12.2023, Bayern, München: Hohe Schneemassen liegen auf Autos und einer Straße in der Landeshauptstadt. Schnee und Eis haben im Süden Bayerns auf den Straßen und bei der Bahn für Chaos gesorgt. Foto: Lukas Barth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Wintereinbruch in Süddeutschland - München

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