Israel-Flagge vor dem Augsburger Rathaus
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Nahost-Krise: Die Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg mahnt zu einer friedlichen Auseinandersetzung.

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Heruntergerissene Israel-Flagge: Appell der Jüdischen Gemeinde

Mit einer Israel-Fahne vor dem Augsburger Rathaus zeigt die Stadt Solidarität mit Israel. Am Freitag hatten Unbekannte die Flagge heruntergerissen und versucht, sie anzuzünden. Die jüdische Gemeinde richtet einen Appell an die Täter.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Bei der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg reagiert man mit Bestürzung und Besorgnis darauf, dass die israelische Flagge auf dem Augsburger Rathausplatz am vergangenen Freitagabend vom Fahnenmast heruntergezogen wurde. Präsident Alexander Mazo sagte dem BR, man hoffe, die Tat werde aufgeklärt und die Täter angemessen bestraft: "Die Flagge ist unantastbar. Niemand hat das Recht, die friedliche Stadtgemeinschaft auf die Probe zu stellen."

Kritik am aktuellen Vorgehen Israels könne er verstehen und auch, dass die israelische Flagge manche Menschen als Provokation verstehen könnten, sagt Mazo. Kritik dürfe sich aber nicht in Drohungen oder "Tagen des Zorns" äußern, sondern sollte in Diskussionen zur Sprache kommen.

Jüdische Gemeinde plädiert für Vorsichtsmaßnahmen

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg hält "dieser Tage" erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsichtsmaßnahmen für angemessen. Man stehe in engem Kontakt mit der Stadt und sei im Gespräch mit Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU).

Am Freitagabend hatte ein Mann laut Polizei die israelische Flagge vor dem Augsburger Rathaus heruntergerissen und versucht sie anzuzünden, ein anderer Mann hat die Tat gefilmt. Zwei Verdächtige wurden festgenommen. Die Stadt hat diese Flagge mittlerweile ersetzt und erneut als Zeichen der Solidarität mit Israel gehisst. Oberbürgermeisterin Eva Weber sagte laut einer Mitteilung der Stadt: "Dass die Flagge nicht angezündet wurde, liegt nicht zuletzt am beherzten und gleichzeitig besonnenen Eingreifen einer mutigen Bürgerin. Ihr gilt mein Dank." Seit dem Angriff der Hamas auf Israel gab es vermehrt antisemitische Vorfälle in Deutschland.

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