Eine Person konsumiert Pornografie im Internet.
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Ein Lehramtsstudent soll im unterfränkischen Landkreis Haßberge heimlich anlässlich des Schwimmunterrichts Aufnahmen von Schülern gemacht haben.

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Heimliche Bilder von Schülern? Ermittlungen gegen Aushilfslehrer

Heimliche Aufnahmen von Kindern beim Schwimmunterricht? Das wird einem Lehramtsstudenten vorgeworfen, der an einer Schule im Landkreis Haßberge tätig war. Laut Ermittlern gibt es bislang keine Anhaltspunkte für sexuelle Übergriffe.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Ein Lehramtsstudent soll im unterfränkischen Landkreis Haßberge heimlich anlässlich des Schwimmunterrichts Aufnahmen von Schülern gemacht haben. Ob diese in der Dusche oder etwa in der Umkleide erfolgten, wollten die Ermittler am Dienstag nicht bekannt geben. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden nur Jungen abgelichtet, wie Oberstaatsanwalt Nino Goldbeck vom Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) in Bamberg sagte. Zum Alter der Opfer wollte er sich nicht äußern und auch keine Details zur Schule oder dem Verdächtigen preisgeben.

Aufnahmen von Schülern – Warnhinweis aus den USA

Die Polizei war dem angehenden Lehrer nach einem Warnhinweis aus den USA auf die Spur gekommen. Daraufhin wurde die Wohnung des Mannes durchsucht. Nach der Sichtung der gefundenen Beweismittel ergab sich nach Angaben der Polizei Unterfranken und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg der Verdacht, dass der Beschuldigte auch Aufnahmen in einer Schule im Landkreis Haßberge angefertigt haben könnte. Diese seien "offensichtlich heimlich anlässlich des Schwimmunterrichts" gemacht worden, heißt es.

Nun laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen. Inwiefern von Schülerinnen und Schülern auch kinderpornografische Aufnahmen gefertigt wurden, ist noch unklar. Es gebe derzeit keine Anhaltspunkte für sexuelle Übergriffe durch den Beschuldigten.

Polizei informierte Eltern betroffener Kinder

Die Eltern aller Schülerinnen und Schüler der betroffenen Schule sind laut Polizei bei einer Informationsveranstaltung am Montagabend über die Vorwürfe und Ermittlungen informiert worden. Ein Netzwerk von Vertretern des Kriseninterventions- und -bewältigungsteams bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen (KIBBS), des Schulamtes, der Schule, sowie der Kriminalpolizei Schweinfurt und der polizeilichen Betreuungsgruppe habe sich mit den Eltern ausgetauscht.

Der Beschuldigte sei unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben an der Schule entbunden worden. Die Regierung von Unterfranken hat arbeitsrechtliche Schritte gegen ihn eingeleitet. Gegen ihn werde wegen des Verdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen ermittelt. Zudem wird dem Mann Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen. Was genau er bisher zu den Vorwürfen gesagt hat, wollte der Oberstaatsanwalt nicht verraten, der Verdächtige zeige sich aber kooperativ. In Untersuchungshaft sitzt der Mann demnach nicht.

Mit Informationen von dpa.

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