Richard Loibl mit Kelch
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Museumsdirektor Richard Loibl mit der Kopie des Tassilo-Liutpirc-Kelchs.

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Haus der Bayerischen Geschichte 2024: Landesausstellung und mehr

Das Haus der Bayerischen Geschichte hat sein Programm für das laufende Jahr vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die Landesausstellung in Freising über das frühe Mittelalter und eine Ausstellung über Großprojekte der letzten Jahrzehnte in Regensburg.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Ein besonderes Ausstellungsstück für die anstehende Landesausstellung hatte Direktor Richard Loibl vom Haus der Bayerischen Geschichte bei der Vorstellung des Jahresprogramms schon dabei – wenn auch nur als Kopie. Einen reich verzierten Kelch aus dem frühen Mittelalter: den Tassilo-Liutpirc-Kelch.

"Das ist das herausragende Objekt für das frühmittelalterliche Europa überhaupt und für Bayern von ganz besonderer Bedeutung", erläuterte Loibl. Der Kelch sei von Herzog Tassilo III. und seiner Frau Liutpirc gestiftet worden und ein Beispiel einer ganz eigenen Kunstrichtung, die sich im damaligen Bayern herausbildete.

Landesausstellung beleuchtet frühes Mittelalter in Bayern

Der Kelch sei somit auch ein Symbol für den bayerischen Drang zur Eigenständigkeit, so Loibl weiter. In der Landesaustellung "Tassilo, Korbinian und der Bär" wird der wertvolle Kelch, eine Leihgabe des Benediktinerstifts Kremsmünster, zum ersten Mal seit 1.000 Jahren wieder in Bayern gezeigt. Die Ausstellung vom 7. Mai bis zum 3. November im Freisinger Diözesanmuseum zeigt ein frühes, noch kaum besiedeltes Bayern. Dieses befindet sich unter der Herrschaft der Agilolfinger in einem Aufschwung, der aber von Karl dem Großen jäh gestoppt wird. Neben Tassilo steht auch der heilige Korbinian im Mittelpunkt, der vor 1.300 Jahren die Diözese Freising gegründet hat.

Großprojekte stehen in Regensburg im Fokus

Der zweite Schwerpunkt des Jahres ist der jüngeren bayerischen Geschichte gewidmet. Die Bayernausstellung mit dem Titel "Ois anders" im Regensburger Haus der Bayerischen Geschichte befasst sich vom 19. April bis 22. Dezember mit Großprojekten von 1945 bis heute.

Am Beispiel etwa des Main-Donau-Kanals, des Atomkraftwerks Gundremmingen oder des Nationalparks Bayerischer Wald werden das Für und Wider von Infrastrukturmaßnahmen und der teils erbitterte Streit darüber thematisiert.

Zusätzlich befasst sich eine kleinere Sonderausstellung im Regensburger Museum mit Bayerns Rolle im Ersten Weltkrieg und in der Kolonialgeschichte des Kaiserreichs.

Mehr als eine Million Besucher bislang

2023 haben fast 246.000 Menschen das Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg besucht. Das bedeutet einen Zuwachs um gut 22 Prozent im Vergleich zu 2022, wie Loibl betonte. Das Museum wurde 2019 eröffnet. Seitdem wurden insgesamt mehr als eine Millionen Besucher gezählt. Das fünfjährige Bestehen soll im Juni mit einem "Fest der Kultur" gefeiert werden.

Im Video: Ausblick auf Landesausstellung 2024

Allein im vergangenen Jahr haben fast eine viertel Million Menschen das Museum besucht - gut 22 Prozent mehr als im Vorjahr.
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Das Haus der bayerischen Geschichte in Regensburg

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Das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg

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