Unterstützer der Klimaaktivisten von Letzte Generation.
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Letzte Generation - Demonstration

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Gegen "Reiche": Letzte Generation plant Aktionen in Bayern

Nach zahllosen Straßenblockaden will die Klimaschutzinitiative "Letzte Generation" nun einen neuen Gegner ins Visier nehmen - die" Reichen". Vor allem sind Aktionen in Bayern geplant. Allerdings erst nach einer "Sommerpause".

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Im Mai haben bayerische Polizei und Staatsanwaltschaft 15 Wohnungen und Geschäftsräume der "Letzten Generation" in sieben Bundesländern durchsucht. Der Vorwurf lautete auf Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. Vor allem im linken Lager gab es einen großen Aufschrei. Nun planen die Klimaschützer gezielt Aktionen gegen "die Reichen". Ein Schwerpunkt ist Bayern.

Man wolle ab nächster Woche "an die Symbole des modernen Reichtums gehen" und die "Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken", heißt es in einem "Sommerplan 2023" der Gruppe, dessen Gültigkeit auf Anfrage bestätigt wurde. Die Bundesregierung lasse es zu, "dass superreiche Menschen Tag für Tag unsere Lebensgrundlagen zerstören". Die Klimakatastrophe werde "in erster Linie von den Reichen" gemacht. Konkrete Aktionen wolle man noch nicht nennen.

Spenden für mutmaßlich kriminelle Vereinigung

Vom 15. Juli bis 6. August will die Gruppe dann eine Art Sommerpause machen und ihre Aktionen unterbrechen. Ab dem 7. August soll es eine Kampagne besonders in Bayern geben, auch mit Blick auf die dortige Landtagswahl. Im Herbst soll dann wieder Berlin im Mittelpunkt von Protesten stehen.

Die Klimaschützer hatten seit Januar 2022 immer wieder Straßen in Berlin und anderen Städten blockiert und sich dabei teilweise festgeklebt. Sie fordern ein entschiedeneres Vorgehen der Politik für Klimaschutz als bisher.

Nach der Razzia und der Sperrung einiger Konten habe die Gruppe "in kürzester Zeit" 450.000 Euro Spenden über eine Unterstützer-Initiative eingenommen, betonte sie in ihren Kommunikationskanälen.

Klare Regeln für Einsteiger bei "Letzter Generation"

Wegen der Razzia hatte ein Bündnis aus Parteien und Verbänden Anzeige gegen Ministerpräsident Markus Söder, Justizminster Georg Eisenreich, Innenminister Joachim Herrmann sowie den Münchner Generalstaatsanwalt Reinhard Röttle erstattet. Die Linke, mut, noPAG und weitere Gruppierungen werfen ihnen Verleumdung und Beleidigung vor. Am Freitag wurde bekannt, dass sich die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mit der Anzeige befassen soll.

Bei der Razzia wurde auch der Internetauftritt der Gruppierung abgeschaltet, zeitweise versehen mit dem Hinweis: "Die Letzte Generation stellt eine kriminelle Vereinigung gemäß §129 Strafgesetzbuch dar!" Dafür gibt es allerdings bisher nur einen Anfangsverdacht.

Zugleich wurden weiter um Spenden und Hilfe gebeten sowie diverse Schulungen angeboten. So dürfen zum Beispiel normale Demonstranten oder Teilnehmer an Aktionen der Gruppe zunächst nicht mit der Presse sprechen, sondern "müssen" zuerst ein "Einführendes Pressetraining" sowie zwei "Übungssessions" besuchen.

Die "Letzte Generation" hatte in den vergangenen Monaten immer wieder mit bundesweiten Klebeaktionen auf Straßen und Flughäfen für Ärger gesorgt. Zahlreiche Bilder verärgerter Autofahrer, welche die Aktivisten von Fahrbahnen zerrten, wurden in sozialen Netzwerken verbreitet. Wegen der Blockaden mussten sich die Aktivisten auch in Bayern zuletzt immer wieder vor Gericht verantworten.

Mit Informationen von dpa

Video: Ermittlungen gegen "Letzte Generation"

Klimaaktivisten: Wie finanziert sich die "Letzte Generation"?
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