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Roboterhund "Spot" soll Graffiti-Sprayern den Spaß verderben.

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Gegen Graffitisprayer: Bahn testet Roboterhund in München

Im Kampf gegen Graffiti und Schmierereien setzt die Bahn seit neuestem auf eine ungewöhnliche Überwachungsmaßnahme: Ein Roboterhund mit künstlicher Intelligenz soll künftig durch die abgestellten Züge laufen und Sprayer aufspüren.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Er ist rund 40 Kilogramm schwer, kann bis zu 7 km/h schnell laufen und hat drei Kameras an verschiedenen Stellen seines Körpers: Der Roboterhund "Spot" soll die Deutsche Bahn und die S-Bahn München künftig dabei unterstützen, Graffitisprayer aufzuspüren, bevor sie Bahnwaggons bemalen.

Der Roboterhund ist nicht mit einer Scheibe Wurst zu bestechen. Trotzdem kriegt Christopher Exner den Hund dazu, das zu tun, was der Projektleiter bei der DB Sicherheit von ihm will. Mit einem Controller wie von einer Playstation kann Exner den Hund steuern. Doch "Spot" kann noch viel mehr.

KI kann Sprayer erkennen und via Livestream Alarm schlagen

Das Herzstück von "Spot" sei die künstliche Intelligenz. Mithilfe derer könne der Roboterhund unbefugte Personen erkennen und dann einen Alarm an die Mitarbeitenden der DB Sicherheit senden, die dann mit einem Livestream den Alarm verifizieren und gegebenenfalls eingreifen können.

Unbefugte Personen – damit meint Christopher Exner Graffiti-Sprayer, die abgestellte Züge der Deutschen Bahn und der S-Bahn München besprühen. Die soll der Roboterhund in einer vierwöchigen Pilotphase nun aufspüren. "Spot" soll in Zukunft eigenständig über die Abstellanlagen der S-Bahnen patrouillieren.

Woran genau der Roboterhund solche unbefugten Personen erkenne, wollte die Deutsche Bahn nicht mitteilen. Man habe den Hund aber mit 1.200 Bildern gefüttert, um die künstliche Intelligenz daraufhin zu trainieren.

Schmierereien verursachen Probleme

"Wir haben stark mit Graffiti und Schmierereien an unseren Zügen zu kämpfen", sagt Heiko Büttner, Chef der S-Bahn München im Gespräch mit dem BR. Allein im letzten Jahr habe man rund 13.000 Quadratmeter an "Schmierereien" beseitigen müssen. Das koste zum einen viel, nämlich rund eine Million Euro. Zum anderen komme jeder bemalte oder besprayte Zug sofort in die Reinigung und würde entsprechend im täglichen Betrieb fehlen, so Büttner.

Kostspielige Testphase mit Roboterhund

Allerdings ist auch der Roboterhund keine billige Angelegenheit: Für die vierwöchige Testphase beliefen sich die Kosten auf einen "mittleren fünfstelligen Betrag", so eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Die Graffitis einfach auf den Waggons zu lassen, lehnt S-Bahn Chef Büttner ab: Sauberkeit gehöre zu den Grundwerten der S-Bahn München: "Ehrlicherweise finde ich Graffiti-Künstler im Bereich der Urban Street Art durchaus sehenswert und besuche auch gerne solche Museen", so Büttner, "aber an unseren Zügen ist es am Ende Sachbeschädigung".

Neu ist der Einsatz von "Spot" bei der Deutschen Bahn nicht. Im Instandhaltungswerk Mainz-Bischofsheim kam er bereits bei der Wagenortung und der Inspektion von Radsatzwellen zum Einsatz. In München soll nun aber erstmals getestet werden, ob der Roboterhund auch bei der Überwachung von Abstellanlagen geeignet ist.

Im Kampf gegen Graffiti und Schmierereien setzt die Bahn seit neuestem auf eine ungewöhnliche Überwachungsmaßnahme: Ein Roboterhund mit künstlicher Intelligenz soll künftig durch die abgestellten Züge laufen und Sprayer aufspüren.
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Ein Roboterhund soll mit künstlicher Intelligenz künftig durch die abgestellten Züge laufen und Sprayer aufspüren.

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