Ein E-Auto an einer Ladestation (Symbolbild)
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Ein E-Auto an einer Ladestation (Symbolbild)

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Feuerwehr-Workshop: Was tun, wenn das E-Auto brennt?

Für Rettungskräfte sind sie eine neue Herausforderung: Wo sind bei brennenden E-Autos die Sicherungen? Wie befreit man die Insassen? Welche Gefahren bestehen? Antworten auf diese Fragen haben Feuerwehrleute bei einem Workshop in Himmelkron bekommen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Die Anzahl und die technische Weiterentwicklung von E-Autos auf deutschen Straßen nimmt stetig zu. Das bedeutet auch, dass die Feuerwehren Schulungen mit den neuen Technologien brauchen, um bei möglichen Unfällen schnell und sicher eingreifen zu können. Bei einem Elektromobilitätstag haben sich am Freitagnachmittag 25 Feuerwehrleute aus Himmelkron nun erstmals in einem Autohaus weitergebildet.

"Die Fahrzeughersteller entwickeln sich immer schneller, als Feuerwehr rennt man da oft hinterher. Daher müssen wir uns auf Stand bringen", so der Erste Kommandant der Himmelkroner Feuerwehr, Sebastian Laschka zu BR24. Rund 100 Einsätze hat die FFW Himmelkron-Lanzendorf-Gössenreuth jährlich. Bereits Mitte Juli dieses Jahres waren es schon 65, so Laschka.

E-Autos brennen seltener als Verbrennermotoren

Die meisten Einsätze machen allerdings Hybridfahrzeuge aus. Was das Gefahrenpotenzial betrifft, gebe es keinen Unterschied zwischen Verbrenner-, Hybrid- oder E-Motor, so Laschka: "Gefährlich kann es immer sein. Man muss wissen, was man vor sich hat und die entsprechenden Maßnahmen einleiten, um das Fahrzeug zu löschen." Die meisten E-Fahrzeuge seien sehr neu und sowohl bei den Unfall- und Brandzahlen bewege man sich noch weit unterhalb der Verbrennerfahrzeuge. Denn laut einem Experten sei ein Brand der Batterie sehr unwahrscheinlich: Die Hersteller hätten sehr viel getan, um die Brandausbreitung in der Batterie zu verhindern, etwa durch eingebaute Trennwände.

Bei der Schulung in Himmelkron haben die Feuerwehrleute an unterschiedlichen Elektro-Modellen genau gelernt, wo beispielsweise welche Sicherungen verbaut sind – und das dann ganz praktisch angewendet und zum Beispiel eine Person aus einem Unfall-Auto befreit.

Wenn das Auto Feuer fängt: 112 wählen

Sollte ein Auto Feuer fangen: Immer den Notruf 112 absetzen und Personen in Sicherheit bringen. "Wenn ein Motor brennt, hat man es immer mit einem Vollschaden zu tun", so der Feuerwehrmann. Die Schulungen sollen mit den Feuerwehren in Scheßlitz und Creußen fortgesetzt werden.

Am Dienstag hatte es erst einen Fall in Bamberg gegeben. Ein an eine Ladesäule angeschlossener E-Porsche war in der Nacht in Brand geraten. Zur Brandbekämpfung wurde das Fahrzeug von der Feuerwehr unter Wasser gesetzt. Danach sei der Pkw abgeschleppt und auf dem Hof eines Abschleppunternehmens etwa einen halben Meter tief in einer mit Wasser gefüllten Mulde versenkt worden.

Nur so könne verhindert werden, dass die Batterien der Fahrzeuge sich später erneut entzünden können, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr auf Anfrage von BR24. Wegen der Gefahr einer sogenannten Rückzündung blieben derart beschädigte Elektrofahrzeuge oft wochenlang in Quarantäne, bevor sie verschrottet würden.

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