Die Ohel-Jakob-Synagoge und das Jüdischen Zentrum in der Münchner Innenstadt
Bildrechte: BR/Christine Meder

Die Ohel-Jakob-Synagoge und das Jüdischen Zentrum in der Münchner Innenstadt

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Europäische Rabbiner verlegen ihren Hauptsitz nach München

Die Konferenz der Europäischen Rabbiner verlegt ihren Hauptsitz nach München. Gleichzeitig entsteht ein Bildungszentrum für Rabbiner und deren Ehefrauen aus ganz Europa. Ministerpräsident Söder bekam von der Konferenz eine hohe jüdische Auszeichnung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

München wird der neue Hauptsitz der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER). München habe sich mit der Ohel-Jakob-Synagoge und dem Jüdischen Zentrum zuletzt als Anlaufstation jüdischer Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und aus Russland zu einem neuen Kristallisationspunkt für jüdisches Leben in Europa entwickelt, begründete die CER ihre Entscheidung. Bislang war der Hauptsitz in London.

"Zentrum für jüdisches Leben" kommt in die Innenstadt

In einem vom Freistaat finanziell geförderten "Zentrum für jüdisches Leben" werden künftig sieben Mitarbeiter rund 800 Rabbiner und ihre Ehefrauen aus ganz Europa fortbilden und Konferenzen abhalten. Oberrabiner Pinchas Goldschmidt findet es "sehr erfreulich", dass im Haushalt 1,5 Millionen Euro pro Jahr dafür vorgesehen seien. Das werde "sehr helfen, unsere Aktivitäten zu vervielfachen", sagte Goldschmidt am Dienstagabend bei einem Festakt in der Münchner Residenz dem BR. Der genaue Standort für das Zentrum stehe noch nicht fest, aber es werde ins Stadtzentrum kommen.

Söder betont Kampf gegen Antisemitismus

Bei dem Festakt zeichnete die Europäische Rabbinerkonferenz Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für "sein Engagement zum Schutz und zur Förderung jüdischen Lebens in Europa" mit dem Lord-Jakobovits-Preis aus. Söder sieht darin, dass sich die Rabbinerkonferenz dauerhaft entschieden habe, München als Hauptsitz zu wählen, "eine Ehre", aber auch eine Anerkennung für den bayerischen Kampf gegen Antisemitismus.

"Jeder Angriff auf jüdisches Leben ist ein Angriff auf uns alle und wird auch zu klarem Widerstand und zu Konsequenzen in Bayern führen", machte Söder erneut deutlich. Das neue Zentrum sei ein Beitrag zu einem "weltoffenen und modernen" Bayern, sagte Söder im BR-Interview. Den Lord-Jakobovits-Preis erhalten seit 2011 Persönlichkeiten, die sich für das europäische Judentum einsetzen, seine religiösen Rechte verteidigen und Antisemitismus bekämpfen.

Knobloch freut sich über Entscheidung für München

Für Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, ist der Umzug der Europäischen Rabbinerkonferenz ein weiteres Zeichen für "ein lebendiges Judentum" in der Landeshauptstadt. "Wenn die Rabbiner jetzt öfter nach München kommen, dann lebt das Judentum mit diesen Menschen auf. Und das freut mich ganz besonders."

Die Konferenz der Europäischen Rabbiner vertritt als europäisches Rabbinat rund 1.000 Mitglieder, darunter nach eigenen Angaben die größten jüdischen Gemeinden Europas.

Mit Informationen von dpa

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