Freigelegte Rohre im Eisstadion, die sichtbar korrodiert sind.
Bildrechte: BR / Anja Bischof

Ein Blick unter den Beton zeigt: 40 korrodierte Rohre, die zur Eisbereitungsanlage gehören, müssen ausgetauscht werden. Ammoniak war ausgetreten.

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Eisstadion Bayreuth: Reparaturarbeiten umfangreicher als gedacht

Seit dem 27. Oktober ist das Eisstadion Bayreuth geschlossen. Der Grund: Aus korrodierten Rohren war Ammoniak ausgetreten. 40 Rohre müssen nun ersetzt werden. Wie lange das dauern wird, ist unklar. Die Bayreuth Tigers müssen so lange ausweichen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Seit Ende Oktober ist das städtische Kunsteisstadion Bayreuth gesperrt, anstelle einer Eisfläche ist grauer Beton zu sehen. Ein trauriges Bild nicht nur für Eisläufer, sondern auch für Eishockeyspieler und -fans. Die Bayreuth Tigers, die in dieser Saison in der "Oberliga Süd" antreten, können ihr Heimstadion derzeit weder für Training noch für Spiele nutzen. In einem Pressegespräch am Mittwoch informierte die Stadtverwaltung über den Stand der Sanierungsmaßnahmen, konnte aber noch keinen Termin für die Wiedereröffnung des Stadions nennen.

Leck in der Eisbereitungsanlage

Am 26. Oktober hatten die Eismeister bemerkt, dass Ammoniak aus der Eisbereitungsanlage ausgetreten war. Das Kunsteisstadion wurde daraufhin geschlossen. Für die Bevölkerung habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden, ließ die Stadt damals mitteilen. Das farblose, giftige Gas wird zur Kühlung des Eises benutzt und dafür durch Rohre unter der Eisfläche und unter einer Betonschicht geleitet. Die 2,9 Tonnen Ammoniak, die sich normalerweise in der Eisbereitungsanlage befinden, mussten nach der Entdeckung eines Lecks entfernt und das Eis abgetaut werden, um an die Schadenstellen zu gelangen.

40 Rohre sind kaputt

Mittlerweile hätten Untersuchungen unter der Betonschicht ergeben, so Sportamtsleiter Christian Möckel beim Pressegespräch, dass nicht nur an einer, sondern an drei Stellen gearbeitet werden muss. Denn insgesamt 40 der wenige Zentimeter dicken Rohre sind teilweise korrodiert. Es handelt sich um einen Bereich in der Fankurve außerhalb der Eislauffläche, der an die Bande angrenzt. Dort wurde früher Streusalz benutzt, um Glatteis im Fanbereich zu entfernen. Das war offenbar keine gute Idee, denn das Salzwasser hat die Rohre porös gemacht. 40 korrodierte Rohre müssen nun ausgetauscht werden.

Kosten und Öffnungstermin unbekannt

Noch in dieser Woche werde damit begonnen, weiteren Beton zu entfernen. Den Austausch der schadhaften Rohre nimmt dann eine Spezialfirma vor. Danach dauere es weitere fünf Tage, bis das Eis wieder bereitet sei, erklärte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU). Wann das sein werde und was die Reparaturarbeiten kosten werden, könne er derzeit nicht sagen. Ebersberger betonte, dass die Arbeiten schnellstmöglich durchgeführt werden, um Eisläufer sowie Eishockey-Spiele und -Training nicht länger als nötig zu behindern. Das knapp 50 Jahre alte städtische Eisstadion sei ansonsten top in Schuss, so der Oberbürgermeister wörtlich.

Heimrecht getauscht

Die Bayreuth Tigers trainieren seit der Schließung des Eisstadions in Mitterteich im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth. Alle Spiele in der" Oberliga Süd" seit dem 27. Oktober wurden bei den gegnerischen Mannschaft ausgetragen. Auch das nächste geplante Match am 10. November findet nicht in Bayreuth statt, sondern in Memmingen.

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