Eichenprozessionsspinner fressen das Blatt einer Eiche.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Soeren Stache

Bisher gibt es noch keine Gefahr durch Eichenprozessionsspinner in Ober- und Mittelfranken.

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Eichenprozessionsspinner macht (noch) keine Probleme

In den vergangenen Jahren hat der Eichenprozessionsspinner mit seinen allergieauslösenden Brennhaaren immer wieder Probleme in Mittel- und Oberfranken gemacht. Dieses Jahr könnte es anders laufen. Das verdanken wir auch dem Wetter.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Eichenprozessionsspinner macht in Mittel- und Oberfranken bisher weniger Probleme als in den Vorjahren. Nach aktuellem Stand sind im Vergleich zum selben Zeitraum der Jahre zuvor weniger der Schädlinge aufgetreten, wie die entsprechenden Landratsämter bestätigen. Das kühle Wetter im Frühling und die feuchte Witterung könnten demnach dazu beigetragen haben, dass die Raupen dezimiert wurden, so eine Sprecherin der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege aus dem Raum Bamberg auf BR24-Nachfrage.

Eichenprozessionsspinner: Zunahme des Schädlings erwartet

Im Stadtgebiet von Weißenburg gebe es laut eines Sprechers der Stadt in diesem Jahr keine Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner. Weder im Stadtwald noch im Stadtgebiet seien die Tiere stark aufgetreten. In Bayreuth zeichne sich laut Pressestelle ein ähnliches Bild. Zwar habe es dort mehrfach besorgte Anrufe der Bevölkerung gegeben, es handelte sich aber stets um falschen Alarm. Besagte Bäume waren von anderen Schädlingen befallen. Mit steigenden Temperaturen rechnet das Bayreuther Stadtgartenamt im Juli bzw. im August allerdings auch mit einer Zunahme von Eichenprozessionsspinnern.

Vorhandene Hotspots werden im Kreis Ansbach seit drei Jahren mit Nematoden behandelt. Das sind Fadenwürmer, die sich im Körper der Raupen entwickeln und sie dadurch abtöten. Für Menschen sollen die Tierchen allerdings ungefährlich sein. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erfolgt die Beseitigung mithlfe eines Bakteriums. Da das Biozid "Bacillus Thuringiensis" ausschließlich gegen Schmetterlingsraupen wirkt, seien andere Lebewesen nicht in Gefahr.

Allergische Reaktionen und Hautausschläge möglich

Eichenprozessionsspinner sind kleine, gefräßige Schmetterlingsraupen, die nicht nur Eichenbäume kahlfressen, sondern auch schmerzende Hautausschläge und allergische Reaktionen bei Menschen auslösen. Die Haare der Tierchen enthalten das Nesselgift Thaumetopoein.

Die häufigsten Symptome nach einem Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner sind starker Juckreiz, Atemnot, Entzündung der Haut, der Schleimhäute und der Bindehaut, Schwindel sowie Fieber. Voll ausgebildete Raupen besitzen etwa eine halbe Million dieser giftigen Brennhaare, die leicht abbrechen und vom Wind bis zu 200 Meter weit getragen werden können.

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