Eine Gruppe Soldaten der NATO Response Force steht im Rahmen einer Übung eines simulierten Gefechts am Computer für die Nato-Einsatzgruppe auf dem Gelände des Gefechtssimulationszentrums des Heeres in Wildflecken (Archivbild).
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Daniel Vogl

Drohnenflüge über Bundeswehr-Truppenübungsplatz Wildflecken (Archivbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Doch keine Spionage in Wildflecken – Lichter statt Drohnen?

Der Verdacht lautete Spionage: Über den Truppenübungsplatz im unterfränkischen Wildflecken sollen Drohnen geflogen sein. Beweise hat die Polizei bisher nicht. Einige der angeblich gesichteten Drohnen könnten demnach Lichtspiegelungen gewesen sein.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Russische Spionage in Unterfranken? Dieser Verdacht besteht seit dem Wochenende. Der Grund: Über dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Wildflecken sollen Drohnen gesichtet worden sein. Auf BR24-Nachfrage am Dienstag kann die Polizei dies aber nicht bestätigen. Vielmehr hätten sich einige der angeblich gesichteten Drohnen als Rücklichter von Autos oder Lichter ziviler Flugzeuge und von Windrädern entpuppt.

Ausbildung ukrainischer Soldaten in Wildflecken?

Brisant wird der Vorfall vor allem dadurch, weil nach Angaben des Online-Mediums "Business Insider" die Bundeswehr auf dem Übungsplatz in Unterfranken ukrainische Soldaten an gepanzerten Fahrzeugen des Typs Dingo ausbildet. Das Verteidigungsministerium hat dies auf BR24-Nachfrage bisher aber weder bestätigt noch verneint. Die Bundesregierung hatte Mitte September angekündigt, der Ukraine 50 Dingos zu liefern - dabei handelt es sich um bewaffnete Radtransporter.

Verteidigungsministerium berichtet von Drohnenflügen

Anders als die Polizei geht das Bundesverteidigungsministerium aber offenbar weiterhin von Drohnen über Wildflecken aus. In der Nacht vom 30. September auf den 1. Oktober sei es wiederholt zu Überflügen mehrerer Drohnen über der Bundeswehrliegenschaft sowie dem angrenzenden Truppenübungsplatz Wildflecken gekommen, schreibt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Dienstag auf BR24-Anfrage.

Der "Business Insider" hatte von gut einem Dutzend Drohnen berichtet. "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aufgrund der andauernden polizeilichen Ermittlungen und aus Gründen der operativen Sicherheit keine weiteren Angaben machen dürfen", teilte der Sprecher weiter mit. Eine Gefährdung der Bevölkerung habe zu keiner Zeit bestanden.

Ähnliche Vorfälle in Idar-Oberstein und Grafenwöhr

Bereits Ende August sollen russische Geheimdienste versucht haben, die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffensystemen in Deutschland auszuspähen. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe im Umfeld der Militärstandorte Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in Bayern verdächtige Fahrzeuge bemerkt, aus denen heraus vermutlich Zufahrten beobachtet worden seien, berichtete der "Spiegel" damals. In Idar-Oberstein bildete die Bundeswehr Ukrainer an der Panzerhaubitze 2000 aus, in Grafenwöhr trainierten die US-Streitkräfte Ukrainer an westlichen Artillerie-Systemen.

Mit Material von dpa.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!